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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

legt das Seidenzeug darin, bearbeitet es sehr gut, läßt es ohngefehr eine Viertelstunde kochen, bis die schwarze Farbe ganz und gar ausgehet; alsdenn nimmt man es aus, legt es gleich in kalt Wasser, spült es noch zweymal in frisch Wasser, hängt es auf und trocknet es.

No. 60. Wenn man dunkelblau oder grüne Farbe aus Seidenzeug kochen will, macht man es, wie hier unten beschrieben ist; allein ist es helle Farbe, so muß man nur den halben Theil von dem Scheidewasser nehmen.

Zu 1 Pfund Seidenzeug nimmt man ein halb Pfund Scheidewasser, welches man mit 2 Kannen Wasser in einen Kessel zusammen giesset. Im übrigen macht man es damit eben so, wie mit dem schwarzen.

No. 61. Art und Weise, allerhand rothe und gelbe Farben auszunehmen.

Zu 1 Pfund Seidenzeug setzet man einen Kessel mit zwey Kannen Wasser auf das Feuer, daß es aufkocht, worin man 8 Loth grüne Seife schlägt. Nachgehends legt man das Zeug darin, daß es eine Viertelstunde kochet, darnach man dasselbe herausnimmt, spület und trocknet.

No. 62. Das Seidenzeug mit Gummi zu steifen.

Wenn man das Seidenzeug gummiren will, so weicht man ungefähr für einen Dreyling Gummidragant und für 1 Dreyling Hausblase in 1 Quart Wasser die Nacht über ein. Den andern Tag giesset man 1 Quart Wasser dazu, und läst es kochen bis es schmelzet. Hernach siebt man es durch ein dünnes Tuch, verdünnet es mit ein wenig Wasser, daß es so dünne wie Stärkewasser wird, und streichet es mit einem Tuch auf das Zeug.

N. 63. Aecht Carmoisin auf Wolle.

Zu 1 Pfund Garn nimmt man 4 Loth Römischen Alaun, 2 Loth rothen Weinstein, nebst 2 Loth weissen Weinstein, und macht es sonst damit, wie mit ächt Scharlachen.

N. 64. Hell Brandgelb.

Zu 1 Pfund Garn nimmt man 6 Loth weisse Pottasche, welche man in einen Kessel mit 3 Kannen lauwarm Wasser schmelzet. Hernach legt man 4 Loth Orlean in einen Mörser, reibet ihn fein mit selbige Pottasch-Lauge; dieses siebet man durch den Durchschlag, und läst es eben aufkochen, legt das Garn darein, handhabet es gut, hebet den Kessel ab, läst das Garn kalt werden und spület es. Will man bleich brandgelb haben, legt man ein halb Pf. Garn nach dem Färben hinein; allein weder Wolle noch Lein wird gebeitzt. Mit Seidenzeug verfährt man auf selbige Art.

N. 65. Dunkel brandgelb.

Zu 1 Pfund Garn nimmt man 3 Loth Alaun, 3 Loth rothen Weinstein, und ein paar Händevoll Weitzenkley; solches schüttet man

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 633. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/642&oldid=- (Version vom 11.7.2022)