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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

läst sie wieder eine halbe Stunde kochen; wende sie aber fleißig um. Nachgehends nimm sie auf, und laß sie wieder abkühlen; alsdenn lege sie aufs neue hinein, und laß sie so lange kochen, bis alle Farbe eingekocht ist. Darauf nimm es vom Feuer, laß es die Nacht über liegen bis den andern Tag, da man es dann spület und trocknet.

No. 27. Celadon-Farbe.

Zu 1 Pfund Seide nimmt man 6 Loth Spangrün, stösset selbiges, schüttet es in 2 Kannen Wasser, und läst es 2 Stunden stehen. Hernach tunkt man das Zeug darin, und läst es trocknen. Dieses thut man so oft, als man das Zeug dunkel oder hell haben will. Hernach macht man eine Seif-Lauge von Venedischer Seife, und schlägt selbige darin, so wie man es zu den Woll-Farben macht, alsdenn ist es fertig.

Dunkel-Grau.

Soll es dunkelgrau, hell oder mittelmäßig seyn, so setzt man selbige Farbe auf das Feuer, und verlängert sie mit ein wenig Paßier- oder Corduan-Wasser, lässet es aufkochen, leget alsdann die Seide darin, welche recht naß seyn muß, und handhabet es gut, alles nachdem man es haben will. Will man, daß es in blau-grau fallen soll, so legt man in dieselbe Farbe 2 Loth braune Brasilie, läst es aufkochen, legt die Seide darin und hernach eben kochen, alles nachdem man es blau haben will; worauf man es ausnimmt und spület.

No. 28. Eine bläuliche und graue Aschfarbe.

Zu 1 Pfund Seide nimmt man 2 Loth rothen Weinstein, 2 Loth Alaun, 3 Kannen Wasser, und läst es aufkochen; indem dies geschieht, hebe den Kessel vom Feuer, lege die Seide hinein, laß es die Nacht über bis den andern Tag liegen, und alsdann spüle es auf. Hernach setzet man denselben Kessel auf das Feuer mit drey Kannen Wasser, 2 Loth gelbe Brasilie, 2 Loth gestossene Galläpfel und läst es eine halbe Stunde kochen. Alsdenn lege man die Seide hinein, und lasse sie eine Viertelstunde kochen; nachher man das Zeug aufnimmt, und 1 Loth Victriol einschüttet, dann rühret man es gut um, leget das Zeug wieder hinein, und bearbeitet selbiges in der grösten Geschwindigkeit; hernach nimmt man es aus und spület es. Will man Nelkenbraun haben, so schüttet man 4 Loth gelbe Brasilie, 4 Loth Galläpfel, 4 Loth Krapp dazu, und lässet es eine halbe Stunde zusammen kochen; hernach legt man das gebeitzte Zeug oder Seide darin, und laß es über eine halbe Stunde eben kochen. Darnach nimmt man das Zeug auf, legt 4 Loth Vitriol darin, und läßt es wieder eine Viertelstunde eben kochen, alles nachdem man es dunkel haben will; darauf es gespült und getrocknet wird.

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 623. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/632&oldid=- (Version vom 19.8.2017)