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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

N. 51. Schwarze Farbe auf Lein.

Erst läßt man 1 Kanne eichene Späne und ein Eimer Wasser in einen Kessel 2 oder 3 Stunden kochen; hernach nimmt man die Späne heraus, legt das Garn hinein und lässet es kochen; allein das Wasser von diesen giesset man in ein eichenes Gefäß. Nachgehends läßt man 2 Kannen klein gestossenen Ellernbork auch mit einen Eimer Wasser 2 Stunden in dem Kessel kochen; worauf man den Kessel abhebt, das Wasser gut abgiesset und in selbiges 2 Pfund Vitriol schüttet, welches gut umgerühret werden muß. Hierin legt man nun das Lein, läßt es eine Stunde kochen; nachher nimt man es heraus und läßt es trocken werden; alsdenn legt man es wieder in das vorige Eichwasser, und wenn es wieder getrocknet ist, so legt man es in die andere Farbe. So lange muß das Lein aus der Einen in die andere Farbe gelegt werden, bis es schwarz genug wird; es muß aber jedesmahl erst wieder getrocknet werden. Will man es grau oder schimmligt haben, so legt man das Zeug nur 1 oder 2 mal in die erwähnte Farbe

N. 52. Braune Farbe auf Leinen.

Will man das Lein ganz Mandelbraun haben, so macht man eine Lauge von 6 Loth Pottasche und 2 Kannen Wasser, worin man 4 Loth Orlean reibet; soll es aber hell werden, so nimmt man 3 Loth Pottasche und 2 Loth Orlean. Darnach lege das Garn oder Lein, welches erst grau gefärbt ist, in die Orlean-Farbe, und laß es so lange darin liegen, bis es braun genug ist. Es muß aber fleißig umgearbeitet werden.

N. 53. Rothbraun auf Lein.

Will man rothbraun haben, so läst man erst das Lein trocknen, und kocht 4 Loth braune Brasilie mit 2 Kannen Wasser eine halbe Stunde; nachgehends nimm es ab, und wirf 1 oder 2 Loth Alaun darin, rühre es gut um und lege das Zeug wieder hinein, arbeite es hurtig um, und laß es so lange liegen bis es kalt wird, alsdann nimmt man es auf.

No. 54. Couleur de Rose auf Leinen.

Zu 1 Pfund Leinen nimmt man 1 Pfund Safflor oder unächten Saffran in einen Beutel, welchen man die Nacht über in Wasser leget. Den andern Tag wringet man den Beutel so lange, bis das Wasser klar ausläuft. Hernach macht man eine Lauge von 4 Loth Pottasche und 1 Kanne Wasser, pflücket den Safflor in einen gut verzinnten Kessel, giesset die Pottasch-Lauge darauf, und lässet den Safflor 1 oder 2 Stunde darin liegen. Hernach drückt man mit den Händen den Saffran gut aus, und leget das Lein hinein, welches eine gute Stunde darin liegen muß; nachher nimmt man das Zeug heraus, giesset ein halb Quartier guten Weineßig in den

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 609. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/618&oldid=- (Version vom 19.8.2017)