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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Dieses alles giesset man in die schwarze Farbe und lässet es eine halbe Stunde zusammen kochen; alsdenn hebt man den Kessel von dem Feuer, lässet die Farbe ein wenig abkühlen, worin man das getrocknete Zeug legt, so, daß es ganz naß wird. Nachher nimmt man es heraus und hänget es zum trocknen auf, und so ist es fertig.

N. 43. Noch eine schwarze Farbe auf Seidenzeug.

Erstlich setzet man alten Urin in einen Kessel auf das Feuer und lässet selbigen aufkochen, hebet selbigen von dem Feuer, und giesset das Klare ab; hernach giesset man davon 4 Kannen in den Kessel, nebst 8 Loth rothen Weinstein und lässet es zum andern mal aufkochen; alsdenn lege das Zeug darein und lasse es eine halbe Stunde kochen, alsdenn man das Zeug herausnimmt und den Urin weggiesset. Hernach nimm wieder so viel als 4 Kannen reines Wasser in den Kessel und 8 Loth braun Brasilienholz und läßt es 1 Stunde kochen. Darauf lege das Zeug darein und laß es 1 Stunde langsam kochen; nimm es aber hernach auf und lege wieder 6 Loth Vitriol zugleich mit dem Zeug in den Kessel und laß es eine halbe Stunde sachte kochen; alsdenn nimm das Zeug aufs neue heraus und schütte 2 Loth Spangrün darein; rühre es fleißig um und laß das Zeug so lange darin liegen, bis es kalt wird; das Zeug muß aber eine Nacht vorher in Galläpfelwasser geweicht werden, wenn dasselbe aus den aufgekochten Urin und Weinstein aufgenommen wird; dieses Wasser muß gemacht werden von 1 Kanne Wasser und 4 Loth Galläpfel, welches so lange kochen muß, bis nur etwa ein Stoop übrig ist, wozu man hernach 2 Kannen Wasser giesset, lässet es wieder aufkochen und legt das Zeug darein, daß es die Nacht über darin lieget; allein den andern Tag legt man es in die Brasilienfarbe.

N. 44. Schwarz, Blau und Grüne Farbe auszuziehen.

Zu 1 Pfund Seidenzeug, daß schwarz ist, koche man 2 Kannen Wasser auf; hernach giesset man ein halb Pfund frisch temperirtes Scheidewasser darein, rühret es gut um und legt das Zeug so fleißig umgewandt werden muß, darein, und lässet es so lange kochen, bis es braun wird; alsdenn nimm es aus dem Kessel, lege es in kaltes Wasser, spüle und trockne es. Wenn dieses auf die Art gemacht ist, so kann man eine Farbe darauf setzen, welche man will, entweder Braun, Caffee, Oliven oder Dunkelbraun. Ist das Seidenzeug blümerandt, so nimmt man eben so viel Scheidewasser wie zu schwarz; ist es aber Dunkelblau oder grün, so nimmt man 1 Pfund Scheidewasser; und hierauf kann man nachher die Farben setzen als: Ponceau und Citrongelb; allein vorher muß dies, so wie das andere Seidenzeug in Alaunwasser liegen.

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 606. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/615&oldid=- (Version vom 19.8.2017)