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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

No. 39. Couleur de Rose auf Seiden.

Zu 1 Pfund Seidenzeug nimm 4 Pfund Safflor oder unächten Saffran, lege es in einen Beutel und laß es 2 Tage in kaltem Wasser liegen; hernach drücke den Beutel so lange, bis das Wasser recht klar herauskommt, darauf mache eine Lauge von 8 Loth Pottasche und anderthalb Kannen Wasser, nimm den Safflor aus dem Beutel, pflücke solchen ganz klein in einen reinen verzinnten Kessel, giesse die Lauge darauf und laß es 2 Stunden zugedeckt stehen. Arbeite den Safflor mit den Händen in den Kessel gut heraus, und wirf ihn hernach weg. Lege alsdenn das Zeug hinein, wende es fleißig um, hernach aber nimm es wieder heraus. Darauf giesse 1 Quartier Citronsaft darin, rühre es gut um, und lege das Zeug wieder hinein, da dasselbe vor allem fleißig umgewandt werden muß, damit es nicht fleckig wird; laß es 4 Stunden liegen, wende es aber jede halbe Stunde um, hernach nimm das Zeug heraus, und spüle es in Quellwasser.

N. 40. Couleur de Chaire auf Seiden.

Will man Couleur de Chair auf Seidenzeug haben, so leget man es in die selbige Farbe, nachdem das erste Zeug daraus genommen ist, und wendet es fleißig um.

N. 41. Couleur de Prince auf Seiden.

Wenn dieses letztere Zeug herausgenommen wird, so lege wieder weisses Seidenzeug hinein, so wird es Couleur de Prince.

N. 42. Schwarze Farbe auf Seiden.

Erstlich giesset man einen Eimer voll Wasser in einen Kessel, und macht einviertel Pfund fein gestossene Galläpfel, einviertel Pf. Krapp, 4 Loth Ellernbork, ein Pfund Eisenfeilspäne, 8 Loth Spiesglas oder Antmonium, ein Pfund Schmack, 2 Pfund Ochsengalle 4 Loth Gummidragant darein und läst es eine gute Stunde kochen. Darnach giesset man in den Kessel einen Eimer voll Gerstenwasser, welches die Brauers von dem Malz abzugiessen pflegen und lässet es noch eine Stunde sachte kochen. Nachher legt man das Seidenzeug darein und lässet es eine Stunde eben kochen; dann nimm es heraus, spüle es in ein halb Eimer Wasser, lege es wieder in die Farbe und laß das Zeug nochmals kochen. Die Farbe lasse man noch eine Stunde kochen, da man das Zeug alsdenn ausnimmt und es trocknen lässet. Mache darauf eine Lauge von Birkenasche und 8 Loth Pottasche und 4 Kannenwasser; hierin spüle das Zeug mit aller Macht ab, und darnach wieder in reines Wasser, worauf man es trocknen lässet; hernach macht man wieder eine kleine Farbe von der vorigen Schwärze und schüttet darein 4 Loth ganz kleines Spiesglaß, 4 Loth Haußblase, welches erst in 1 Stoop Wasser klein geschnitten und eine Zeit gekocht werden muß.

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 605. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/614&oldid=- (Version vom 19.8.2017)