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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

kann; alsdenn hebe den Kessel ab, lege das Garn darein, laß es 1 oder 2 Stunden darein liegen, wende es fleißig um und ziehe das Garn so lange aus und ein, bis alle Farbe trocken ist. Hernach nimm so viel wie 2 Loth Venetianische Seife, schneide sie ganz dünne klein und wirf es mit 1 oder 3 Kannen Wasser in einen Kessel, laß aber das Wasser vorher aufkochen, schlage das Wasser in den Kessel gut, damit die Seife genug laugigt wird; rühre darauf das Garn gut darin um und spüle es sogleich in Quellwasser nach.

N. 19. Silbergrau auf Wolle.

Zu 1 Pfund Garn nimm 1 Loth Alaun, 1 Loth rothen Weinstein, und 1 Loth fein gestossene Galläpfel; dieses koche in 3 Kannen Wasser zusammen und lege das Garn darein, daß es eine Stunde kochet. Nachgehends nimm das Garn auf, schütte 2 Loth Vitriol hinein, und alsdenn das Garn wieder, rühre es fleißig auf und nieder, bis man siehet, daß es gut Silbergrau ist. Will man es aber dunkel haben, so thue noch 2 Loth Vitriol dazu und laß es eine Viertelstunde kochen; wornach man es herausnimmt und es spület, sobald es kalt geworden ist.

N. 20. Blaugrau auf Wolle.

Nimm 1 Pfund Garn und spüle es erst ein wenig in Seifwasser, setze einen Kessel mit 3 Kannen Wasser auf das Feuer, und schütte 1 Loth braunes Brasilienholz dazu, laß dieses eine Viertelstunde zusammen kochen, und wirf hernach so viel wie ein halb Loth Vitriol darein: rühre es gut um, und wende das Garn so lange gut darin um, bis es dir dünket, daß es so wird, als du es haben wilst, nachher nimm es heraus und spüle es.

N. 21. Schwarz auf Wolle.

Zu 1 Pfund Garn nimm 2 Loth Galläpfel und 2 Loth gelbes Brasilienholz; koche dieses eine halbe Stunde zusammen in 4 Kannen Wasser; das Brasilienholz mache in einen Beutel; lege das Garn hinein, und laß es 1 Stunde kochen; hernach nimm das Garn auf, lege 4 Loth braun Brasilienholz in selbigen Beutel, giesse noch eine Kanne Wasser dazu, laß es eine gute halbe Stunde kochen. Lege alsdenn das Garn wieder ein, laß es wieder eine Stunde kochen, wonach man es wieder aufnimmt, und in Ermangelung von englischen Vitriol nehme man 12 Loth andern, aber sonst gewöhnlich 8 Loth englischen, welches man gut umrühret und mit dem Garn eine Stunde kochen lässet; aber vorher legt man 2 Loth Spangrün in ein wenig Wasser, und wenn das Garn genug gekocht hat, so nimmt man es auf und giesset den Spangrün darein, rühret es gut um und lässet das Garn wieder eine halbe Stunde ganz eben darin kochen, während diesem wende es aber fleißig um. Hernach nimm es heraus, und wenn es kalt geworden, so spüle es.

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 599. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/608&oldid=- (Version vom 19.8.2017)