Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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Lauge gespült worden, so hänge es wieder zu trocknen auf; nachher spüle es gut in rein Wasser, so ist es fertig. Will man dasselbe recht dunkel haben, so spüle es mehrmalen in der Lauge, nur daß es dazwischen getrocknet wird. Auch kann die Farbe stärker und klarer werden, wenn man ein wenig Salz in den Farbekessel wirft.
Krapproth auf Leinen.
Wenn man es auf diese Art färben will, so lege alt Eisen in Eßig, und laß es 14 Tage weichen. Hernach siebe den Eßig ab, und schütte so viel Krapp hinein, als man zu gebrauchen glaubt. Ist es ein halb Stoop Eßig, so nehme man 4 Loth Krapp dazu, so daß zu jedem halben Stoop Eßig 4 Loth Krapp genommen wird. Laß ihn eine Nacht über in Eßig liegen, hernach siebe es in einen Kessel, und mache es lauwarm. Darauf giesse es in ein Viertel, lege das Zeug darein, und laß es liegen, bis es roth genung wird. Ist es aus der Farbe genommen, so mache eine Lauge, so viel man gebraucht, von Pottasche, spüle das Zeug erst darin, allein hernach in rein fliessend Wasser.
Hoch brandgelb auf Leinen.
Mache eine kalte Lauge von Birken-Asch. Den Abend vorher, ehe sie soll gebraucht werden, schütte ein wenig gestossenen Orlean in ein wenig Wasser zu weichen; nachher nimm so viel von der Lauge, als nöthig ist, damit es gut über dasjenige stehet, was gefärbt werden soll; aber zu jeder Kanne Lauge muß 1 Loth Orlean seyn. Setze die Lauge auf das Feuer, giesse die erweichte Farbe darin, und laß es nur ein wenig kochen. Nachher siebe es durch einen Haarsieb oder feinen Durchschlag; das abgeklärte giesse wieder zurück, und wenn es aufkocht, so lege das Lein darin, wende es aber zum öftern um, damit es nicht fleckig wird, und wenn es dann wieder aufkocht, so hebe den Kessel vom Feuer; hernach wringe es aus, spüle und hänge es zum trocknen auf. Nachgehends kan es gerollet werden, so ist es fertig. In selbige Farbe kann man ander Lein legen, wenn man es heller haben will, nur daß die Farbe aufgekocht wird. Dies kann in kupferne, verzinnte oder unverzinnte Gefässe gefärbt werden; nur eiserne Grapen sind hierzu nicht dienlich.
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/601&oldid=- (Version vom 17.7.2016)