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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Siebentens. Niemals muß man einer Kuh das Trinken warm geben, sondern nur verschlagen, denn dasselbe verursacht, daß die Zähne sich lösen und das Eingeweide schlaff wird.

Achtens. Sollte sich in dem Urin der Kuh etwas rothes zeigen, so tunke einen kleinen Hering in Theer und gieb ihn ihr ein, aber gieb ihr ja nicht gleich Wasser darauf.

Neuntens. Alle Herbste und Frühjahr müssen die Kühe von einem Menschen im Munde gereinigt werden, der es verstehet. Die weissen Zacken, welche an den Zähnen sitzen, werden abgeschnitten, weil es sonst am Fressen hindert.

Zehntens. So viel Nessel, als man im Sommer sammlen kann, ist sehr nützlich zu trocknen, und im Winter mit Heusaamen zu kochen; worin nachher ein wenig Salz geworfen, und ihnen bisweilen zum Saufen gegeben wird. Den gekochten Nessel vermengt man mit dem Futter, und läßt es sie fressen, welches zu Vermehrung der Milch ein vieles beyträget.

Auf eine verbesserte Art, die Schweine zu mästen.

Erstlich, der Stall oder der Koben, wo die Schweine zum Mästen hingesetzt werden, muß trocken seyn und frische Luft haben. Zweytens, nehme man genau in Acht, daß man ihnen oft, aber wenig jedesmal, den Tag über zu fressen giebt, und richte die Proportion so ein, nachdem man siehet, daß das gegebene aufgefressen wird. Die Creaturen können erst mit klein geschnittenen und zu Moos gekochten Rüben, so viel als möglich, gefüttert werden. Sobald sie anfangen, die blossen Rüben nicht mehr fressen zu wollen, so streue etwas geschrootenen Haber darauf, wenn sie auch hievon nicht mehr gut fressen, so mache davon einen Teig, und zwar auf die Art, wie man oben, die Schweine zu mästen, beschrieben findet. Wenn dann ein jedes Stück eine Tonne Haber aufgefressen hat, so sind sie völlig fett, falls sie vorhin nicht gar zu mager gewesen sind.

Erinnerung beym Seife kochen, welches im vorigen Buche beschrieben ist.

Bey dem Seife kochen ist nur noch zu bemerken, daß das Maaß von Wasser ein gut Theil zureichlicher genommen

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 590. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/599&oldid=- (Version vom 17.7.2016)