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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Wasser auf. Wenn dieses eine Stunde zu ordinaire Wolle, zu Baumwolle aber nur eine Viertelstunde gekocht hat, so lege die Wolle darin und laß sie eine Viertelstunde kochen; die Baumwolle aber und das flechsen Garn muß eine ganze Stunde kochen, darnach es ausgenommen und aufgehängt wird bis es kalt ist; hernach aber wird es ausgewrungen und aufgeschüttelt. Mittler Zeit mache den Kessel gut rein und setze ihn aufs neue mit eben so viel reinem weichem Wasser, als zum beitzen, auf das Feuer; darin schütte 8 Loth Vitriol und laß es nur blos aufkochen, alsdenn hebe es gleich ab und tunke das gebeitzte Garn auf und nieder darein, so lang und oft, bis es so dunkel wird, als man es haben will, NB. Ehe dieses Garn gefärbet wird, so müssen starke Richtbänder eingebunden werden, woran man es halten muß, wenn es auf und nieder getunket wird, so daß die Stücken rund um in den Band gezogen werden können, so wird es überall gleich dunkel; ist es aber Flechsengarn, so kan es auch mit Vitriolwasser aufgekocht werden, und hernach muß es so lange stehen, bis es so viel abgekühlt ist, daß man es mit den Händen handhaben kan.

Wollengarn ächt roth zu färben.

Zu ein Pfund Wolle nimm 2 Loth Cochenille, stosse solches ganz fein und lege es den Abend vorher, da man den andern Tag darauf zu färben gedenkt in ein wenig Wasser zu weichen, nimm dazu 8 Loth Scheidewasser in eine Flasche, worin es guten Raum hat, und giesse eben so viel andres weiches Wasser dazu; hernach lege darin 2 Loth englisches Zinn, welches ganz klein geschnitten wird, pfropffe die Flasche alsdenn gut zu, halte sie dicht und laß es 24 Stunden stehen. Wenn man alsdenn färben will, so setze einen guten verzinnten Kessel auf das Feuer, und wenn es aufkocht, so lege 2 Loth Weinstein darin, so erst ganz fein gestossen wird, und laß es ein wenig damit kochen. Mittler Zeit erweiche zwey Loth Stärke in etwas Wasser und schlage solches hernach mit einem neuen Quast in den Kessel, wenn es denn aufkocht, so giesse den geweichten Cochenille hinein, und etwas danach

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/515&oldid=- (Version vom 31.7.2018)