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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Nachgehends lässet man es auf selbige Art, wie das Orangewasser abtröpffeln, so lange es einen Geschmack und Geruch von den Rosen hat. Sind alsdenn noch mehr Rosen vorräthig, die das erste mahl wegen des Raums zurück bleiben mußten, so distillire sie auch auf selbige Art, allein die Pfanne und Pfeiffe mache erst recht rein, und wenn denn alles abgelaufen ist, so distillire es zum andern mahl mit einem guten Theil trockne Rosenblätter, so bekommt es einen starken Geschmack von den Rosen. Nachher giesse es in gut gespülte Bouteillen, die erst wieder trocken geworden sind, und pfropffe sie gut zu, so hält es sich das ganze Jahr hindurch.

Millefoliums-Wasser.

Nimm die Millefolium-Blumen, nebst dem Grase worauf sie wachsen, streife selbige von ihren Stengeln ab, salze sie auf selbige Art wie die Rosen ein und hernach distillire sie, jedoch mit dem Unterschiede, daß man dieses Wasser hernach mit einige trockne Rosen umdistilliret. Dieses Wasser ist gut für den Scorbut in den Mund zu halten; auch wenn diese Krankheit sich auf den Lippen setzet, so müssen sie hier mit zum öftern naß und bestrichen werden. Es dienet auch zu Gurgelwasser, wenn man Schmerzen im Halse hat; da man es dann mit ein wenig Rhein- oder Franzbrant-Wein und Theebou-Wasser vermenget.


Was beym Backen zu beobachten ist.

Es ist erstlich höchst nöthig, wenn man gut Brodt haben will, daß das Mehl gut gewärmet werde, ehe der Teig zubereitet wird, wozu auch guter Gäst seyn muß. Die Stube darin es soll zubereitet werden, muß gut warm seyn, damit das Brod nicht aus dem Gehen kommt, wenn es aufgenommen wird. In einer wohleingerichteten Haushaltung wird das grobe Spieß- und fein Knecke-Brod allein nur zur Herbst- und Frühjahrs-Zeit gebacken, damit das Gesinde dadurch von ihren Sommerarbeiten nicht abgehalten werde;

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/484&oldid=- (Version vom 31.7.2018)