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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Wenn alsdenn so viel, als davon gut, abgelaufen ist, so vermenge alles mit einander zusammen, und giesse es hernach in Bouteillen, welche gut zugepfropft und mit Wachspapier und mit ander Pappier oben darauf, zugebunden und hernach in den Keller gesetzt werden. Wann es unter dem Distilliren tröpffelt, so nimm eine Bouteille mit einem engen Hals dazu, setze einen kleinen Trichter mit einem leinen Lappen darauf unter, um da durch zu tröpffeln, so verliert es die beste Kraft nicht. Sollte man nicht auf einmal so viel Blumen bekommen können, so kann man selbige von einem Jahre zu dem andern aufbewahren, und zwar auf folgende Art: Wenn die Blumen noch ganz frisch sind, so pflücke sie klein und bestreue sie mit fein Salz, rühre es um, packe sie hernach Lagenweis in einen gläsernen Hafen ein und lege einen Boden mit Steine darauf, damit sie fest zusammen gedrückt werden, so kommt Laake darauf: über den Hafen binde Pappier, daß er gut dicht gehalten wird, und verwahre es an einem kalten Ort. Wenn man es alsdenn distilliren will, so verfahre mit den gesalzenen Blumen auf selbige Art, wie mit den Frischen; denn das Salz schadet nicht, und die Blumen nebst der Laake, die darauf bleibet, giesse zusammen in die Distillirblase.

Rosenwasser zu distilliren.

Sobald die Rosen ausbrechen, müssen die Blätter gleich von denselben abgepflücket werden; salze selbige Lagenweis in einen gläsernen oder steinernen Hafen ein; allein in Ermangelung derselben können dichte und reinliche hölzerne Gefässe gebraucht werden. Auf die Rosen lege gleich einen kleinen Boden mit Steine, daß selbige gut zusammen gepackt werden und Laake darüber zu stehen kommt. Wenn man denn so viel Rosen gesammlet hat als man gebrauchen will, so können sie bis den Herbst stehen, oder auch gleich distillirt werden; aber alsdenn lege erst ein wenig Sand auf dem Boden in die Pfanne und hernach so viel Rosen, daß es beynahe den dritten Theil von der Pfanne füllt; darauf giesse sie bis an der Brust mit Wasser voll und klebe sie hernach zu:

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 474. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/483&oldid=- (Version vom 20.11.2016)