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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Wasser in die Tonne, damit man es kalt erhält. Fünftens, bey dem Aufkochen nimm genau in Acht, daß es nicht läuft, sondern nur langsam rinnet, sonst verliert es die stärkste Kraft. Daher fühle fleißig an die Pfeiffe bey dem Hut, wenn dieselbe anfängt warm zu werden, so nimm das stärkste Feuer unten hinweg, und mache es so, daß es hernach nur treufelt, aber ja nicht läuft. Das erste, so heraus kommt, nimm hinweg, so lange es weiß aussiehet, und hernach laß es so lange treuffeln, als man es für gut hält. Sollte aber die Distillirung von gemeinen Branntwein geschehen, so ist um so vielmehr daran gelegen, daß es nicht zu nahe abgezogen wird, denn alsdann schmeckt es mehr übel und nach Trank. Sechstens, wenn alles mit einander abgelaufen ist, so menge es zusammen (doch ohne den Vorsprag und Trank,) in ein grosses Gefäß, hernach koche einen Zucker-Syrop von 1 Pfund Zucker und 3 Theetassen voll Wasser zu jeder Kanne Branntwein, schäume es recht gut, und giesse es, so heiß wie es vom Feuer genommen wird, unter beständigem Rühren, in den Branntwein, und verdünne es hernach mit aufgekochtem Wasser, so wieder kalt geworden ist, so viel die Stärke des Branntweins leiden kann, und daß er nicht blau wird. Nachgehends filtrire es durch grau Papier, lege dasselbe doppelt in den Trichter, und schneide es mit desselben Höhe gleich eben, damit daß nicht so viel Branntwein im Papier unnöthig einzieht. Beobachte auch, daß der Branntwein zugedeckt gehalten wird, damit die Kraft nicht abziehet.

Caneel-Branntwein.

Zu 4 Kannen Franzbranntwein nimm 1 Pfund Caneel, weiche denselben acht Tage in einen Pott von selbigem Branntwein, und hernach distillire. Sobald der Branntwein beym Schluß anfängt weiß zu werden, so nimm es vor sich selbst, und laß es nachgehends so lange rinnen, als es süß nach Caneel schmeckt, welches Caneelwasser ist, und zu Milchspeisen und dergleichen kann gebraucht werden.

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 462. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/471&oldid=- (Version vom 31.7.2018)