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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

und erweichen; allein wenn das Wasser unter der Zeit sich durch das Quellen des Gerstens verringert, so giesse noch mehr Wasser dazu, daß es gut überstehet. Wenn die zweymal 24 Stunden vergangen sind, so zapfe das Wasser ab, und den Gersten schütte in einen Haufen auf die Erde, woselbst er so lange liegen bleibt, bis man merkt, wenn man den Arm in den Haufen sticht, daß es lauwarm ist, alsdann wende es um, und lege es auf selbige Art wieder in Haufen. Wenn man alsdann findet, daß der Gersten anfängt zu keimen und gleichsam auswachsen will, so wasche ihn auf den Boden, da er liegt, auf folgende Art: Man giesset etwas Wasser darauf, welches unter dem Rühren abläuft, daher 2 Personen dazu seyn müssen, daß so, wie die eine das Wasser geschwinde aufgiessen muß, alsdann die andere rühret, bis alles mit einander umgerühret ist. Nachgehends lege das Malz wieder zusammen, nimm aber in Acht, daß es nicht warm wird, sondern wirf oder rühre es zweymal des Tages um, alles, nachdem man findet, daß es nöthig ist, und verfahre also damit so lange, bis man findet, daß er auswachsen will. Alsdann schütte es auf die Darre zu trocknen, allein den Abend vorher besprenge es mit Wasser, klopfe es gut zusammen, und laß es so eine Nacht über liegen. Unter dem Trocknen rühre es fleißig um, voraus, wenn es auf einer Plate getrocknet wird.

Das Bier mit einem doppelten Boden zu brauen.

Wenn die Zeit es erlaubt, so ist es gut, wenn das Malz ein wenig liegen kann, nachdem es gemahlen ist. In dem Brau-Küven lege erst einen Strohkranz rund um den Zapfen, und hernach 3 ganze Strohkränze auf jeder Seite etwas von einander auf dem Boden des Küvens, oben auf diesen lege den losen Boden, so, daß die beiden halben Stücken ganz eben zu liegen kommen, als wenn es nur ein Boden wäre. Denselben befestige mit kleinen Sticken sowohl in der Mitte, als rund um den Rand, damit dieser Boden bey dem Umrühren des Malzes nicht in die Höhe fliessen könne;

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 453. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/462&oldid=- (Version vom 31.7.2018)