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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

verwahre es an einem kalten Ort. Wenn man etwas davon gebrauchen will, so mache es so kräftig mit Wasser, wie man es haben will. Die Kerne schälet man auf folgende Art: Koche weiches Wasser auf, und nimm es hernach ab; wenn die stärkste Hitze abgegangen ist, so wirf die Kerne darin, die hernach so lange liegen müssen, bis die Schaale anfängt, sich von den rechten Kernen loszugeben, alsdenn giesse sie in einen Sieb, daß sie kalt werden, darnach die Schaalen leicht können abgenommen werden. Dieser Satz kann sich eine gute Zeit halten, und ist vornehmlich gut auf Reisen mitzunehmen.

Bischoff zu machen.

Schneide rund um in die Schaalen von frischen Pommeranzen, und brate sie hernach auf der Rost mit gelindem Feuer, wende sie aber auf allen Seiten, damit sie durchgebraten oder heiß, aber nicht gebrannt werden. Nachgehends lege sie in die Punsch-Schaale, wenn sie noch warm sind, zugleich mit ein gut Theil Zucker, und drücke mit einem Löffel allen Saft heraus; darauf giesse gleich Pontac hinein, rühre es gut um und decke hernach die Schaale gleich zu, so verlieret der Wein seine Kraft nicht; laß es 1 oder 2 Stunden stehen, denn je länger es hernach stehen kann, je besser ziehet es den Geschmack aus den Pommeranzen heraus, welches dieses Getränke am lieblichsten macht. Der Geschmack daran findet es mit Wasser zu verdünnen, kann so viel, als einem beliebt, dazu giessen. Die Proportion hiezu kann nicht so genau beschrieben werden; denn zuweilen sind die Pommeranzen groß, zuweilen klein, und dazu sind sie auch nicht gleich saftig, sowol inwendig als in den Schaalen; sind sie aber frisch und groß, so können 4 Pommeranzen zu 3 ordinaire Bouteillen Wein genug seyn, nur daß es etwas zugedeckt stehet, damit die Kraft recht ausziehen kan. Auf selbige Art macht man es auch von Rheinwein, welches man Erzbischoff oder Bischoff Royal nennet.

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 451. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/460&oldid=- (Version vom 31.7.2018)