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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Portulak einzulegen.

Hiezu nimmt man alle Blätter mit den kleinen feinen Stengeln, schneidet den Saat hinweg, spület ihn, und legt ihn in ein reinlich hölzern Gefäß. Giesse nachgehends so viel gekochtes Wasser darauf, daß es überstehet, lege einen vielfältig zusammen gelegten Tuch darüber, und binde es mit einem dünnen Reif zu, daß kein Dampf ausgehet; laß ihn auf die Art die Nacht über stehen, und giesse ihn des Morgens in einen reinen Sieb oder Durchschlag. Hat man vielen Portulak, so muß man 2 oder 3 Siebe nehmen, damit das Wasser desto besser ablaufen kann. Darnach setze ihn mit dem Siebe 3 oder 4 Stunden in die Luft, da die Sonne nicht scheint, daß er gleichsam wie etwas trocken wird. Währender Zeit mache eine Salz-Lake auf folgende Art: Zu jede 3 Pott Wasser nimm 1 Pfund Lüneburger Salz, schütte solches in das kalte Wasser, und rühre so lange, bis es schmelzet; laß es nachgehends einigemal aufkochen, schäume es gut, und laß es nachher kalt werden. Wenn die Lake eine Nacht über gestanden hat, so lege den Portulak in ein reinlich Gefäß oder Viertel, das keinen Übeln Geruch hat, und giesse die Lake darauf; oben auf lege einen kleinen Boden, der den Portulak niederhält, damit die Lake überstehen kann. Das Gefäß decke mit einem Deckel zu, und wenn es 3 Wochen gestanden, so giesse ein Bierglas voll Eßig dazu. Dieser Portulak kann in Suppen gebraucht und wie frisch gestobt werden, wenn er erstlich gut mit Wasser gespült oder ausgewässert wird.

Portulaks-Stengel zum Sallat zu gebrauchen.

Nachdem die Blätter und die feinsten Stengel von dem Portulak gepflückt sind, so nimm die mürbsten von den andern Stengeln und schneide sie etwas länger als ein achtel Elle; spüle selbige und lege sie nachgehends zwischen Tücher, daß sie gut trocken werden, darauf lege sie in ein räumliches Gefäß mit ein wenig ganzen Pfeffer, Lorbeerblätter und ein wenig Salz; nachgehends koche etwas Eßig auf, und giesse

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/303&oldid=- (Version vom 17.7.2016)