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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Krebsen, Fricadellen vom Fisch oder Fleisch, mit Cotteletten, Fleischwurst oder Zischen, welche Sorte man will, garniret werden.

Roullade von Kohl.

Nachdem die grünen Blätter von ein oder zwey Kohlköpfen abgenommen werden, so koche sie zugedeckt mit ganz wenig Wasser und etwas Butter; sobald er weich wird, so nimm die äussersten Blätter ganz, als möglich, ab, das inwendige hacke recht fein, nimm davon dreiviertel Pott, und vermenge es mit ein halb Pfund fein gehacktem Nierentalg, 8 Loth gerieben Brod, so erst in ein halbviertel Pott süsser Milch erweicht wird, 6 Eyern, ein wenig Muscatenblumen, einen halben Löffel voll gerieben Zucker und Salz. Wenn dieses gut zusammen gerührt ist, so schneide das gröbste vom Stengel, so an den ganzen Kohlblättern sitzet, lege in ein jedes Blatt 2 Löffelvoll von der obenstehenden Vermengung, rolle sie zusammen, und binde jede Rolle mit groben Zwirn, damit die Füllung gut eingeschlossen bleibt. Währender Zeit giesse die Kohl-Brühe, mit gleichviel Fleisch-Brühe oder Wasser vermischt, in eine Castrull, so, daß es beynahe über die Rollen steht, salze es ein wenig, und wenn es kocht, so lege selbige hinein, laß sie mit einem zugedeckten Deckel eben kochen, bis der Kohl mürbe und alles durchgekocht ist; nachgehends, wenn dieses soll angerichtet werden, lege die Rollen in den Durchschlag, damit die Brühe gut abläuft, siehe aber zu, daß sie währender Zeit nicht kalt werden, da die unten beschriebene Sauce gemacht wird. Lege in einer Saucen-Pfanne etwas Butter, und schmore sie mit 2 kleine Hände voll Weitzenmehl, giesse nachher eine gute Kelle voll von der Brühe, worin die Rollen gekocht sind, dazu, und ein klein Stück Zucker, rühre es gut um, und laß es kochen; hernach rühre es mit 4 Gelbe von Eyern und ein halb viertel Pott süsser Sahne ab: die Rollen lege auf die Anrichtungs-Schüssel, nachdem der Zwirn abgenommen ist, und fülle die Sauce über, die vorher nach Belieben gesalzen ist.

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/258&oldid=- (Version vom 17.7.2016)