Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480) | |
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haut in zuo im beschicket zum gsellen ûszarkoren
in wê vnd wol vnd lieb vnd loid
hânt sie sich verstricket, bis dasz in Got hulf heim.
vnd send gritten gen Kempten, mit reden vnd singen,
das gbirg, das hând sie angewent
von Oesterrîch dem firstem, sints komen in sein glend.
An Verren sints gestigen, den langen hôhen berg,
gen Jsprug sints sie gritten in die stat gar werd;
der fridsam hêr von Oesterrîch
ist dô selbet sizen, der lantschaft ist esz lîcht.
An Brener send sy gnâhet den kalten bôhen berg,
gerastet hânts ze Sterzingen,
die nacht hât sy begriffen in der stat ze Brixen.
Am morgen frie, am tage, hând sy ir mess gehêrt,
den Contersweg send sy gfaren, dô ists ein wilds gefert,
der weg ist hôch, die tal sind tief
sy muostent stân in sorgen, dasz ross vnd man verfiel.
Die nacht hât her gebrochen mit irem duncklen liecht,
Bozen was beschloszen der wechter sie anblies;
Ô liebes trewes wächterli,
schleusz vff das tôr vnd lausz vns în wir sind fremd bilgeri!
mit spîs vnd wîn in mengerloi,
dâr vm haut er enpfangen des gelts ein michel toil.
Der wechter an der zinnen, as er den tag anblâst,
die bilgri wurdents inna, arwachtend ûsz dem schlauf,
sy rantend hin gar bald gen Trent,
dô das Tîtsche lande loider nimpt end.
Sant Symon sy besuochtund, das lieb unschuldig kind,
das die Juden tôtend mit grôszer marter pîn
mit wunderzoichen menig falt
hât Got das kind geêret, gebeszret Trent die stat.
ze Falcion send sy bnâchtet in der Venediger land,
’z Bassun send sy gritten ein
die stat ist wol erkunnet das macht der guot rôt wîn.
Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480). E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1840, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bruder_Felix_Fabers_Gereimtes_Pilgerbuechlein.djvu/4&oldid=- (Version vom 31.7.2018)