Seite:Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbuechlein.djvu/27

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hin und her wir stîrtent, der wind dêt uns kain hilf!
dârunder etlîch sturbent den Got genêdig sî;
ellendklîch schiedents ûsz der welt,
Got sî sie basz trêsten, dert in ener welt.

bl. 25 a.
 
961
Wir stuondent auch in sorgen; den Tircken kêm wir z’ hand,

alsô an allen orten groif uns Got schwerlîch an.
Ach wie wils uns auch nun argaun,
mieszend wir im ellend, sô cleglîch all vergân!
 
As wir nun Cyper lieszend, dô forchtend wir uns sêr,
wir warend Rodis fliehen wît vff das hôhe mer;
streng fluchend wir der Tircken hand,
vil lîchter wêr uns gwesen der tôd von Gottes hand
 
Gmach send wir umgfaren das wetter was nit guot;
ein schiff kam gegnis gfarn, das brâcht uns mêr vast guot
nun lobent Got ir bilgri gmoin!
Die Tircken sind arschlagen von Rhodis gflohen hoim.
 

973
Marîa, muotter gottes und sant Johans der rauch,

hând iez arrettet Rodes, die Tircken hând die flucht
dâr um sô farnt gen Rodis zuo,
und bsechend die hilf Gottes, die er den cristen duott.
 
Sô das die bilgri hôrtend gen Rodis kêrtents zuo,
der wind hauts dô geworfen enpfangen wurdents schôn;
dô kam hâr Fridrich, einr vom Stain[1]
und suochet undern bilgrin, ob sîns gschlechts etwar kem.
 

bl. 25 b.
Dô vand er sînen vetter hêr Jörg, sîns bruders sun,

mit hêr Felix einrem predger von Zirich und von Ulm,
hêr Adrian von Bobenberg,
mit hêr Benedicten, hettend psunder zech.
 

985
Die fier hând zemen dinget mit lîb und auch mit guot

mit eszen und mit trinken mit trew und guotem muot,
kain gsellschaft was im schiff der glîch
sy lieszents iber s’ gelt gaun im sûs wol leptend sy.
 
Rodis wir bsâchend, der Tirken lëgerschaft,
die tirn ze boden lâgent, die mûren gschoszen ab,
vil nôt und angst hând sy gehept
noch hât in Got geholfen, der Tirck ist nider glegt.
 
Von Rodis sind wir gfaren gar trêg gen Candia;
der wind huob an zestarcken, as wir wârend dô
und warf uns ûsz hin gen Madun,
danna sind wir grennet fast schnel bis gen Chorphum.


  1. Scanfehler beim S.
Empfohlene Zitierweise:
Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480). E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1840, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bruder_Felix_Fabers_Gereimtes_Pilgerbuechlein.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)