Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480) | |
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dô lieszents vns hin zoppen vm zwai nâch mittem tag,
des volcks was vil, der staub was dick,
die sun brant heisz, man îlet sêr vnd kâmend an das gbirg.
schwarz nackat lyt vns kâment, grim ein grôssi zal,
mit dromedar vnd kemeltier,
kaufmaschaz sy somtend hin ab bis an das mer.
As sy vns arsâchend, ir bogen spienents vff,
mit stain sy gegn’is warfent, den weg verhuobents vns,
sy fielent vns nit frevel an
het man vns nit arweret, der strît wêr gangen an.
d’Mammalucken mit in rettend mit irem wilden gbrecht.
Das ruochtal rittend wir hin vff;
die sun sich nider sezet, vast vinster ward der luft.
Wir rittend vff vnd abe in dem iüdschen gbirg’
ganz was esz worda nachte, der weg was streng vnd irs
vnd stondent ab vff rûchem feld
mit den scorpionen nâment wir d’nacht feld.
An einer gêchen halden, bî einem brunen kalt
hând sy zemen ghalten bêd, crist vnd d’heidenschaft,
sy rittend dô ein kleini wîl,
wer bôrt vnd waszer hette, der dûcht sich sîn gar rîch.
vff mit dem her wir brâchend vnd rittend tal vnd berg
mit lust im holgen glopten land;
wer die gschrift hett glesen, dem was esz wol arkant.
Der tag fieng her anbrechen, die sun mit irem glast,
hôch gbirg wir wurdent sehen Jhêrusalêm drîn stât;
die helig wirdig edel stat
in der vnser hêr Jhêsus sîn marter glitten haut.
As esz nun ward vm sexi frie an demselben tag,
dô sâchend wir her glasten die aller heligst stat,
sy ist genent Jhêrusalêm,
man fint kain cristen menschen, der sy nit sêhi gern.
vff d erd hând wir vns gstrecket mit frêlîch gsang vnd lob
vnd giengend in die holgen statt
durchs fischdôr abhin für das helig grab,
Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480). E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1840, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bruder_Felix_Fabers_Gereimtes_Pilgerbuechlein.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)