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Einführung

In einem Briefe vom 26. März 1810 an den Maler Philipp Otto Runge, den er in einem früheren Briefe eingeladen hatte, seine Romanzen mit Randzeichnungen in der Art des Dürerschen Gebetbuches zu umgeben, gibt Brentano unter Übersendung einer Abschrift der ersten sieben von etwa zwölf fertiggestellten Romanzen dem Künstler folgende Inhaltsangabe:

„Sie können aus ihnen (den sieben Romanzen) ungefähr den Ton und die Farbe des Ganzen beurteilen. Im folgenden wird es durchaus mannigfaltiger. Der bürgerliche Krieg der Bolognesen zwischen den Giremei[1] und Lambertazzi und die damalige Studentenzeit um 1250 bis 1300 machen den Platz auf dem es aus den einzelnen Leben ins Ganze und daraus wieder ins Einzelne übergeht. Das Ganze ist ein apogryphisch religiöses Gedicht, in welchem sich eine unendliche Erbschuld, die durch mehrere Geschlechter geht, und noch bei Jesu Leben entspringt, durch die Erfindung des katholischen Rosenkranzes löst. Die alte Fabel des Tannhäusers ist, auf eine andere Art, wie Tieck es tat, darin gelöst und eingeflochten, sowie die Erscheinung der Zigeuner in Europa, und der Ursprung der Rosenkreuzerei (als eines Gegensatzes des Rosenkranzes), der Pilgerfahrten und der Kreuzzüge, als Episoden, doch durchaus der Quelle des Ganzen entspringend, poetisch begründet worden. Die Einleitung des Gedichtes wird in einem anderen [Gedichte] bestehen, welches alle Punkte meines eigenen


  1. So schreibt Brentano falsch anstatt Gieremei.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Petrus-Verlag G.m.b.H., Trier 1912, Seite XIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_A_013.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)