Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XVIII: Biondetta ersticht sich | |
|
Sind mir andre noch gebunden,
Ist der Weber gleich verschwunden.“
205
Nun nimmt aus des Turmes KuppelEr die giftig grüne Kugel,
Öffnet sie. Ach! nackend ruhet
Drin ein wächsern Jungfräulein.
Goldner Haare süßer Schein
210
Fließt ihm von den zarten Schultern,Türkis sind die Äuglein funkelnd,
Ein Rubin lacht auf dem Munde.
Recht für Engel ein Puppe!
Zwei Rubinen trägt der Busen,
215
Überm Herzen ihm figuretIst ein goldnes Röselein.
Einen roten Faden fein
Schlingt ihm Apo um den runden
Hals und stellt das kleine Wunder
220
In den Kreis zum Zauberplunder.
Und er betet still mit Murren
In des Zirkels mächtger Runde,
Zieht mit bösen Bannes Zuge
Fremde Gäste in den Kreis.
225
In das zauberische GleisZieht daher, mit fremdem Schmucke,
Stolz auf des Kameles Buckel,
Sarabot, mit seinem Zuge.
Ihm folgt eine Blume, duftend,
230
Eine Taube, zärtlich murrend,Dann, wie Sterne rein und funkelnd,
Nackt ein freundlich Geisterweib.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)