Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze V: Guidos Bild | |
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Liebesengel, Todesengel,
Bete für mich, wenn ich sinke!“
Seinen Rücken deckt die Linde,
Zierlich grüßt er mit dem Degen
Jeden in dem weiten Ringe.
Doch zuerst tritt ins Gefechte
Und in tiefen Ängsten schwebend
Stehn die Jungfrauen und singen:
„Gott und Vater, soll er sterben,
Lasse seinen Zorn sich stillen,
Um Herrn Jesu Leiden willen!
Gott und Sohn! Schirm den Gerechten,
Decke ihn mit deinem Schilde,
Lasse ihn mit Ehren fechten
Heilger Geist, das Herz erhelle
Ihm, dem frommen Schwertumklirrten,
Daß der böse Feind nicht stelle
Schlingen dem im Streit Verwirrten!
Daß er seinen Judas finde,[1]
Denn hier stehen wieder zwölfe,
Wie bei deinem heilgen Kinde!“ –
„Gleiche Rechte, gleiche Rechte!“
Hat er sich Musik bestellet,
Laßt mir auch ein Lied erklingen!“
Anmerkungen des Herausgebers
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)