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9,18-25. καὶ ἐβλασφήμησαν οἱ ἄνθρωποι τὸν θεὸν ἐκ τῆς πληγῆς τῆς χαλάζης, ὅτι μεγάλη ἐστὶν ἡ πληγὴ αὐτῆς σφόδρα. Zum dritten Mal, vgl. V. 9 und 11, kehrt dieser Refrain wieder, der die Unbußfertigkeit der Menschen hervorheben soll (vgl. die Steigerung noch über 9,20f. hinaus).

Exkurs. Bei der Beurteilung des Kap. 16 gehen die Kritiker wieder weit auseinander. Vischer streicht nur V. 15. Nach Vlt. sind Kap. 15 und 16 Interpolationen, die mit der Einfügung von 12 und 13 zusammenhängen, und so die ursprünglich zusammengehörenden Kap. 11 und 17 weit auseinandergesprengt haben. Nach Erbes ist das dritte Siebenzeichen vom Redaktor, der auch das Fragment 12-14 eingearbeitet hat, in Anlehnung an Kap. 8-9 geschaffen. Weyland schreibt das Kapitel im wesentlichen dem Redaktor zu, der, um ein Stück der Quelle ב (17-18) einzuarbeiten, hier in Anlehnung an 8-9 ein neues Plagenschema fingiere. Einiges aus der Quelle ב sei in dieses Stück aufgenommen, 16,17b-20 aber gehöre (hinter 11,19) zur Quelle ℵ. Sp. sieht in dem Siebenzeichen einen Bestandteil der Vision J², er muß infolgedessen alle Stücke, die an den Kampf mit dem Tier erinnern, also gerade das Charakteristische aus dem Kapitel streichen, und kommt außerdem wegen des Parallelismus von Kap. 8-9 und 16-17 ins Gedränge. Für Weizs. gehört das Kapitel zum Mechanismus des Redaktors der Apk. J. Weiß unterscheidet von dem Endredaktor der Apk einen Bearbeiter der Babylonvision und weist diesem Kap. 15,5-16,21 zu. Vom Redaktor des Ganzen stamme dagegen 15,1-4; 16,5-7; 16,13-15 und einige kleinere Zusätze.

Wie mir scheint, haben Wzs. und dann mehr oder minder Erbes und Weyland das Richtige getroffen. Kap. 16 ist nichts weiter als ein einleitendes Stück zu Kap. 17. Es läßt sich von vornherein annehmen, daß in Kap. 17 dem Apok. ein selbständiges Fragment vorgelegen hat. Um dieses einzuarbeiten, hat er dann ein neues Sieben-Schema komponiert. Aber seine Phantasie erlahmt hier. Er bringt es wenigstens im Anfang nicht weiter als zu einer allerdings stark variierenden Wiederholung von Kap. 8-9. Wenn in der letzten Hälfte die Weissagungen lebendiger werden, so kommt das daher, daß der Apok. hier ältere Traditionen, die ihm vielleicht schon (namentlich 16,12-16) in schriftlicher Fixierung vorlagen, verarbeitet hat. Das ganze Stück verrät aber überall die Hand unseres Apok., daher die zahlreichen Beziehungen zu den übrigen Kapiteln der Apk; vgl. 15,5 mit 11,19; 15,7 mit 4,6ff., ferner die zahlreichen Beziehungen zu Kap. 13: 16,2.6.10.13, die Berührungen mit Kap. 17: 16,12.14.19, mit Kap. 18: 16,19.20. Am interessantesten ist die durchgängige Verwandtschaft mit Kap. 8 und 9. Zum Zweck des Nachweises dieser Verwandtschaft gibt Sp. 170 folgende Parallele

Posaune Schale
1. Hagel und Feuerregen Geschwür
2. Blutmeer Blutmeer
3. Bittere Quellen Blutquellen
4. Verfinsterung der Gestirne Sonnenhitze
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Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S401.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)