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der gemeinsamen Fehler von AC durchgeht. Fast durchgängig teilt hier vg. mit AC die Variante. Da wo AC differieren, geht vg. bald mit A und bald mit C, gibt also einen vorzüglichen Wertmesser ab für die Überlieferung in A und C, namentlich auch an den Stellen, wo A allein steht und C fehlt. (Freilich versagt vg. in dieser Richtung bei den vielen grammatischen und orthographischen Varianten in der Apk natürlich sehr oft.) An Wert überragt die Textgruppe AC vg. alle anderen Zeugen für den Text der Apokalypse (vgl. B. Weiß p. 96 u. ö.). Weder von den Emendationen in Cs. noch in Q Rel. zeigt diese Gruppe sich berührt[1]. Daher ist es auch textkritisch möglich, da wo C fehlt, und namentlich, wenn die vg. nicht entscheiden kann, eine Variante allein auf die Autorität von A anzunehmen. Fehlerlos ist freilich natürlich auch die Überlieferung AC vg. nicht, namentlich zeigt sie Neigungen zur Verkürzung. - Woher dieser Text stammt, ist nicht mit Sicherheit zu sagen. Nach Analogie der Textgruppierungen im übrigen neuen Testament können wir ihn den ägyptischen Text nennen. Mit AC vg. vielfach verwandt ist 95.

Der „ägyptischen“ Textgruppe tritt dann die sogenannte abendländische Textgruppe gegenüber. Sie wird jetzt als ganze etwa durch die Zeugen (g) f (m) und lateinische Kirchenväter (Primasius, Cyprian, Victorin, Ticonius, Fulgentius) vertreten. Zu diesen Zeugen gesellt sich in ausgesprochener Weise (und ihr wohl näher stehend als ) die ältere syrische (philoxenianische?) Übersetzung ()[2]. Wichtig ist es, daß auch die zusammenhängenden langen Zitate Hippolyts[3] im wesentlichen


  1. Wo eine solche Berührung stattfindet, ist AC vg. als Textgrundlage (namentlich von An.) anzusehen. Vielleicht teilt die Gruppe mit An. einige Kürzungen, wenn hier nicht Ursprüngliches vorliegt. 1,6 > των αιωνων. 1,9 > δια cf. 6,9. 1,13 > επτα. 3,3 > επι σε. 3,20 > και. 6,1.5.7 > και ιδου, aber diese Kürzungen stammen dann aus einem älteren Text, denn die Gruppe An. glossiert lieber, als daß sie kürzte (Studien 32ff.). Auch B. Weiß S. 78 u. 80 zählt eine Reihe von Stellen auf, in denen A und C (nebst vg.) kürzen. Auch wo A allein mit An. geht, ist A als die Textgrundlage von An. anzusehen. Ein typisches Beispiel hierfür ist 13,3, wo A die ungebräuchliche Form εθαυμασθη hat, An.¹² mit A gehen, aber εθαυμασθη als Passivum auffassen und mit εν ολη τη γη weiter fortfahren. Die vg. scheint sich hier und da, meistens in Kleinigkeiten, mit An. zu berühren.
  2. Die Beweise s. bei Gwynn CXLI sqq.
  3. Ich verweise auf folgende Varianten, in denen die Verwandtschaft von H mit der abendländischen Gruppe hervortritt. 3,7 κλειει. 5,1 εξωθεν. 5,7 + το βιβλιον. 5,9 + ημας" τω θεω (an dieser Stelle). 5,10 βασιλευσουσιν. 6,11 εδοθησαν στολαι λευκαι. 11,3 περιβεβλημενοι. 11,5 θελησει (Pr. volet), εξελευσεται He.r g vg. Tic. Pr. (ein Textzeuge des Pr [s. Haußleiter 119] hat auch im folgenden volet = θεληση [ℵ A g vg. He.r]). 13,12 εποιει He.r.s c. 48, Homnes c. 49; vg. Pr. (daher auch bei Hipp. an der zweiten Stelle εποιει zu lesen, mit He.r c 48, wenn freilich alle Zeugen c. 49 εποιει lesen). 13,13 εποιει He.r g vg. Pr. 13,17 + και" ινα He.r.sC Ir.i Tic. Pr. 17,4 st. αυτης : της γης. 17,8 υπαγει A 12 s¹ Ir.i Pr. Hh. 17,8 τα ονοματα; + βλεποντες H. vg. Pr. An. 17,10 + δε" εις Antichr. He.r Dan Ha mit 96. Pr. 17,18 > εστιν He.r s¹ Pr. 18,2 st. ορνεου : θηριου A Hh vgl. g Pr. 18,4 εξ αυτης ο λαος μου He.r 18,11 κλαυσουσι κ. πενθησουσι. 18,13 > και αμωμον Hh.sc Q Rel. s¹ Pr. 18,14 He.r.s P An. vg. s¹ Pr. Auch mit andern lateinischen Zeugen finden sich bemerkenswerte Übereinstimmungen. Die Lesart 20,6 επι τουτον, die sich nur Hh.e.r Ori. 29. 79. 92 findet, ist jetzt auch von Haußleiter bei Victorin nachgewiesen Th. Lt. Bl. 1895 Sp. 195. Bemerkenswert ist ferner, daß die Doppellesart in Hh 18,2 εν ισχυι WS: Die auf der nächsten Seite fortgesetzte Anmerkung wurde hier vervollständigt φωνη μεγαλη in ihrer ersten Hälfte nur durch vg. cle. tol. und Ticonius bestätigt wird. Diese Zeugen lesen nur εν ισχυι. Daher ist bei H 13,13 auch zu lesen ποιη καταβηναι εκ τ. ουρανου He.rP 1. 95. s¹² Tic. (Hh korrigiert nach dem späten Text); 13,17 αριθμος αυτου + εστιν C P An. am. fu. s² Tic. — Oft scheint es, als wenn die slavische Übersetzung des Hippolyt allein den abendländischen Charakter seines Textes getreu bewahrt hat: 5,8 κιθαρας. 12,2 lesen alle Zeugen gegen den abendl. Text κραζει, aber nachher (Antichr. 61) hat Hs εκραζεν. 17,8 Hs ονοματα. 17,15 st. λεγει : ειπεν Hs A vg. s¹ Tic. Pr. 18,2 επεσεν semel HsQ Rel. Pr. Ich bemerke, daß ich bei dieser Zusammenstellung nur solche Fälle aufgezählt habe, in denen H nur mit wenig andern Zeugen (auch ℵ) den abendländischen Text begleitet, oder in denen die späteren Textzeugen P An. Q Rel., die allein so gut wie nie mit H zusammentreffen, mit H und abendländischem Text übereinstimmen. Die zahlreichen Fälle, an denen H mit dem älteren und dem abendländischen Text steht, sind fortgelassen. Wenn das gesamte Material beigebracht werden könnte, so würde die Verwandtschaft zwischen H und abendländischem Text noch klarer hervortreten. Gegeninstanzen sind äußerst selten, wenn man von Willkürlichkeiten der spezifisch afrikanischen Gruppe absieht. Und auch hier scheinen einige markante Fälle auf schlechter Überlieferung zu beruhen. So lesen (Dan. IV 22) alle Zeugen bei Hippolyt πληρωσωσιν gegen πληρωθωσιν A C vg. Cypr. Aber in der folgenden Ausführung heißt es: ἵνα ... ὁ ἀριθμὸς τῶν κλητῶν [καὶ] ἁγίων πληρωθῇ (!). Bemerkenswert ist es endlich, daß bei Epiphanius Haer. 33 in einem wahrscheinlich aus Hippolyt stammenden Zusammenhang die singuläre Lesart sich findet: τω αγγελω της εκκλησιας τω εν Θυατειροις = Pr.: angelo ecclesiae qui est Thyatirae (vgl. ).
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S156.png&oldid=- (Version vom 30.5.2018)