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muß vorläufig mit dem nicht mehr genügenden Material von Tischendorf gearbeitet werden. (Über den jetzigen Text der armenischen Übersetzung und eine ältere wertvolle Handschr. vgl. Goussen, Studia Theol. I, Praefatio).

Ich wähle folgende Siglen: = syrische Übers. ed. Gwynn, = syrische Übers. ed. de Dieu, c = koptisch-memphitische, sa = sahidisch-thebaische, a = armenische, ae = äthiopische Übersetzung.

C. Die Kirchenväter.

In Betracht kommen vor allem Origenes[1] namentlich für die zusammenhängenden Zitate: 3,7f.; 5,1-6; 7,2-5; 14,1-7; 19,11-16; 22,13 u. ö.; ferner von Hippolyt die ausführlichen Zitate in de antichristo 11,3-7 (c. 47 cf. 43. 61); 12,1-6.13-17 (c. 60f.); 13,11-18 (c. 48f); 17-18 (c. 36ff.); 20,6.14; 22,15 (c. 65); im Danielkommentar 3,7 (IV 34); 5,1-10 (IV 34); 6,9-11 (III 9); 11,3 (IV 50); 17,10 (IV 23) [contra Noet.: 19,11-13]. Mit den Zitaten des Hippolyt hat es allerdings eine eigne Bewandnis. Die Textüberlieferung differiert sehr stark. Für den Danielkommentar kommt neben sieben griechischen Handschriften (die wichtigste A, Athos Vatopedi 260) namentlich die slavische Übersetzung in Betracht. Für den Antichrist neben dem Slaven (S) drei Handschriften Hierosolymitanus (H), Ebroicensis (E), Remensis (R). — Von griechischen Kirchenvätern wäre dann noch Methodius zu nennen (namentlich für 12,1ff.). Endlich bieten einen zusammenhängenden Text der ganzen Apokalypse die Kommentare des Andreas und Arethas, die beide einen bestimmten Texttypus vertreten. Aber auch hier ist wiederum wenigstens die Textgestalt des Andreaskommentars in sehr mannigfaltiger Überlieferung (vgl. die editio princeps von Sylburg) erhalten und muß erst rekonstruiert werden, während für den Arethaskommentar noch gar nichts Gesichertes vorliegt. Von lateinischen Kirchenvätern ist nach der Untersuchung Haußleiters (Forschungen zur Geschichte des Kanons IV) der Text des Primasius am wichtigsten. Sein Text stimmt, wie Haußleiter nachgewiesen hat, aufs engste zusammen mit den uns erhaltenen Zitaten Cyprians und dem Palimpsest von Fleury. Wir haben demgemäß hier einen vollständigen Zeugen für den altafrikanischen Text der Apokalypse, und dank der vortrefflichen Ausgabe Haußleiters (a. a. O.) stehen wir hier auf sicherem Boden. Ein Rätsel ist hier wie sonst die Zitationsweise Tertullians (Zusammenstellung bei Rönsch, das neue Testament Tertullians). Der Text des Ticonius läßt sich ferner mit einiger Sicherheit rekonstruieren. Schon ein Vergleich der wenigen Zitate der regulae des Ticonius (ed. Burkitt, Texts and Studies, Vol. III 1894) zeigt, daß derselbe im großen und ganzen am getreuesten in den pseudoaugustinischen


  1. Der lateinische Text des Irenäus kann nicht als unverdächtiger Zeuge für den verlorenen griechischen Text angesehen werden. An Stellen, wo beide neben einander erhalten sind, zeigen sich Differenzen.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Göttingen: , 1906, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S150.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)