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Mutter Gottes.
Von Hans Holbein.


Ein Bild der guten, alten Zeit – der frommen,
     Schau’n wir entzückt der Erde reinste Blüte,
     Das holde Urbild mütterlicher Güte –
Maria, die das Haus in Schutz genommen!

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Die Mutter mit dem Kinde ist gekommen,

     Dass Vater, Mutter sie und Kinder hüte,
     Ihr Mantel schützt sie – selig im Gemüthe
Ruh’n alle nun – von keiner Furcht beklommen!

Die Hände fromm gefaltet, beten leise

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Eins für das Andre sie, auf ihren Knieen!

Wo Liebe lebt, ist Sünde schon verziehen,

Da muss das Haus zum stillen Tempel werden –
Und einen Himmel zeigst du uns auf Erden
Du deutscher Meister, schlicht in deutscher Weise!



Empfohlene Zitierweise:
Text von Julius Hübner: Bilder-Brevier der Dresdner Gallerie. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Kuntze, Dresden 1857, 1859, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder-Brevier_der_Dresdner_Gallerie.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)