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In meiner Väter Schloß begraben sein;
Man nennt es dort die alte Zitadelle
In Witzendorf am Oberrhein!
Hast du kapiert?!“...
„Jawoll“, ruft er und salutiert,
Als auch schon ein Schrapnell krepiert,
Ein Splitter fliegt dem Herrn ins Bein!
Er stürzt aufs Antlitz; liegt wie tot...
Sein Bursche hebt in Todesnot
Sein Haupt empor mit treuer Hand
Und spricht verzweifelt auf ihn ein:
„Wo wollten der Herr Leutenant
Doch noch begraben sein?!.. “


Möllmann erzählt...


Ich fand eine Deckung! Da wollt ich bleiben.
Schoß nach Franzosen wie nach Scheiben!
Ich hatte von ihren Rossen
Bald zehn bis zwölf heruntergeschossen
Und wollte ruhig am Schießen bleiben.
Da sah ich meinen Hauptmann winken:
„Komm, Möllmann“, rief er „Kaffee trinken!“
          „Man muß nix übertreiben!..“

Empfohlene Zitierweise:
Max Bewer: Humor ins Feld!. Goethe-Verlag, Leipzig o.J. (1915), Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BewerHumorInsFeld.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)