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1429 muß der Heilige zu K. mit Schönthal über einen Weinberg zu K. streiten, 1522 gab er an Gnadenthal seine Einkünfte zu Belzhag, Füßbach, Zell, Felselsbach und Ingelfingen und bekam dafür des Klosters Gülten zu K., Schüpperg. Die Einkünfte des Heiligen wurden von 2 Heiligenpflegern verwaltet, welche jährlich Schultheiß und Gericht Rechnung ablegten.

Pfarrer zu Künzelsau bis zur Reformation: Diepertus 1236 bis 1241. Ludwig 1289 (Inschrift der Kirche). Petrus 1299–1329, auch Dekan. Konrad Utendörfer 1357. Walter Haug von Hall 1366. Konrad Pluminger, auch Dekan, 1383. Theodorich Vogelin, † 1389. Konrad Staheleck im Streit mit Burkard von Birkenfels 1390. Konrad Zwick 1410, todt 1413. Peter Schmaltreu im Streit mit Peter von Bachenstein 1416. Heinrich Virenkorn, zugleich Dekan, 1433, 1438. Johann Hohermut, zugleich Dekan, 1443, † 1449. Jörg N. 1453. Nikolaus Burkardi 1457–1477 wird Pfarrer in Pfitzingen. Johann Finger, Pfarrer zu Pfitzingen, 1477–1481, wird Chorherr in Öhringen. Georg v. Willenholz, genannt Haug, 1481. Johann Schwab 1483. Johann Horn 1499. Marx Widmann, † 1501. Nikolaus Hofmann, † 1504. Jörg Birmann 1517.

Frühmesser: Heinrich Zitwipfel 1314–1336. Konrad 1420. Heinrich Frey, † 1483. Peter Leidring resignirt 1487. Wilhelm Martini.

Unser lieben Frauen: Johann Frosch 1447–1457, Pfarrer zu Ballenberg.

Mariä Magdalenä: Albert Carpentarii bis 1487. Johann Theoderich 1487. Andreas Riepach 1500. Johann Wirth 1501, 1512. St. Wolfgang: Konrad Gast 151–15271.

Ulrich Blachferber Altarist 1468. St.A.

2. Von der Reformation an.

K. war vor der Reformation, wie der vorige Abschnitt gezeigt, an Geistlichen, Altären, Bruderschaften reich gewesen. Aber kaum hatte Luther 1517 am 31. Oktober seine 95 Sätze angeschlagen, fand der reformatorische Geist auch in K. einen Widerhall. Schon 1518 Cath. Petri sahen die Ganerben sich genöthigt, dem Pfarrer Jörg Birmann (wahrscheinlich aus K.) aufzulegen, daß er keine Neuerung mache und sich seiner vorgethanen Worte mäßige (K. Urk.), eine Verordnung, welche deutlich reformatorische Bestrebungen voraussetzt. Die Bewegung der Geister, welche in den zwanziger Jahren ganz Franken erfüllte und neben der religiösen besonders die bürgerliche Freiheit anstrebte, führte die Künzelsauer Bürger zunächst in die Reihen des Bauernheers. Einer von Künzelsau saß im Rath der Bauern, Öchsle Bauernkrieg S. 151. Die Niederwerfung des Aufstandes und die grausame Bestrafung der Bauern wirkte auch auf den Fortschritt der Reformation lähmend ein. Die

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_305.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)