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Laßbach. Im Hüttenwald Markung Vogelsberg sind 3 Grabhügel von verschiedener Größe. Beim Öffnen des einen, der 1 m Höhe und ca. 15 m Durchmesser hatte, fand Freiherr Hermann von Stetten im Jahr 1876 Asche, Kohlenreste, eine Armspange von Bronze.

Niedernhall. Im Revier Hermersberg zählte Hofrath Hammer längs des alten Wegs von Forchtenberg nach Künzelsau 18 Grabhügel in drei Gruppen in den Walddistrikten Neufelser Schlägle, Herrgottsberg und Zimmergemeinde. Die erste Gruppe umfaßte 6 Grabhügel, 4 nördlich, 2 südlich vom Weg von ca. 6–8 m Durchmesser und ca. 0,8–2,5 m Höhe. Die zweite Gruppe enthielt 11 Grabhügel, 3 nördlich, 8 südlich vom Weg. Zwei der nördlichen waren bedeutend, sie hatten ca. 12 m Durchmesser und 1,5–1,8 m Höhe. In einiger Entfernung nach Osten liegt noch ein vereinzelter kleinerer Grabhügel nördlich vom Weg. Die Leichen waren hier nicht verbrannt, sie lagen in der Richtung von Süden nach Norden, nur 1 Leiche, wahrscheinlich die einer Frau lag zu den Füßen des Mannes von Ost nach West. Neben Thongefässen fanden sich viele Gegenstände aus Bronze, im größten eine große Anzahl von Bronzeringen.

Markung Schönthal. Südlich von der Kaiserstraße in dem Walddistrikt Sallen liegen 4 Grabhügel, von 13–23 m Durchmesser, noch keiner geöffnet, in der Hut „Heiligenhaus“ ein weiterer mit 23 m Durchmesser. Nordwestlich von Rossach an der sogenannten Sachsenstraße 6 Grabhügel, jetzt die Behausung der Dachse. Einer mit 20 m im Durchmesser, der 1879 geöffnet wurde, ergab Thonscherben, eine große Urne und Leichenbrand. Der größte dieser Hügel hat 42 m, 3 weitere haben 20, und die übrigen 8 m im Durchmesser.

Weisbach. Im Wald Beerberg in der Mitte zwischen Weisbach, Crispenhofen und Buschelhof befinden sich noch mehrere Gruppen von Grabhügeln, und 2 abgesonderte Hügel von etwa 8 m Durchmesser und 1,5 m Höhe. Im einen fand der fürstl. hohenl. Domänendirektor Albrecht 1841 noch Knochenreste, die Beine über einander geschlagen, in der Richtung nach Norden. Asche und Kohlenreste waren reichlich vorhanden, sowie Reste von Gefässen. Von Metall lagen bei 2 Fußringe, 2 Armringe, eine Spange, ein Ohrring, die Reste eines zweiten Ohrrings und eines Kopfschmucks. Im zweiten fanden sich nur Gefässe, gewöhnlich 4–5 in einander gestellt, aber weder Leichenbrand

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_252.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)