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1646 16. März kaiserl. Soldaten v. Regiment Lippe in N. K.B.

1648 liegen im Sommer Schweden in N. K.B.

1656 wird bei der Deutschordensregierung über den Schultheißen zu N. wegen Entheiligung der evang. Feiertage und Verweigerung der Läutgarben an den Schulmeister zu Buchenbarh geklagt. (Stett. Arch.).

1659. Die Deutschordensunterthanen des Amtes Nitzenhausen erhalten Abzugs- und Nachsteuerfreiheit. Staatsarch.

1680 im August wurde zu N. Heinr. Georg Hörde, Sohn des kath. Deutschordensschultheißen Moriz Hörde und der Barbara Heller, Wirthstochter von Buchenbach, evgl., geboren (Kb. v. Buchenb.). Der Vater war zuvor Koch des Deutschmeisters und Wachtmeister in einem Bayreuth. Reg. Hörde diente im österr. Heer unter Montecuculi als Offizier um 1719, wurde Franziskaner-Eremit (Tertianer), wollte in Veitshöchheim ein Eremitenasyl für Konvertiten, besonders für übertretende Prädikanten, dann Rabbiner und Offiziere gründen, kam aber in Konflikt mit dem Bischof zu Würzburg. Andere Versuche, seine Plane auf Sammlung von Konvertiten zu verwirklichen, schlugen trotz seines großen Eifers und mancher Opfer fehl. Der Sohn einer Mischehe und eifriger Konvertitensammler starb, von einem scheuen Stier lebensgefährlich verwundet, zu Rom 1747. Arch. f. Unterfr. 9, 671. 13, 214.

1688 verkauft der Deutschorden Zinsen und Gülten zu N. an Komburg (Staatsarch. Ludw.).

Berndshausen, 1,5 km von N. gegen Norden gelegen, ist in die tiefe Rinne des Speltbaches, mit welchem sich unterhalb des Dorfes der Sindelbach und Sallenbach vereinigen, eingebaut, hat eine weniger regelmäßige Anlage als N., auch theilweise weniger stattliche Häuser, unter denen eines noch ein Strohdach hat. Die Ortsstraßen sind mittelmäßig. An öffentlichen Gebäuden besitzt es nur ein Schafhaus. Seit 1870 ist auch eine kleine Glocke vorhanden. Von Brunnen gibt es 4 laufende, 2 Schöpfbrunnen. Es besteht eine Schildwirthschaft. Straßen führen nach Bodenhof, Buchenbach, Büttelbronn, Amrichshausen und Nitzenhausen.

An Flurnamen sind zu beachten „Hof“, „Brand“ und „Straße“.

Berndshausen, alt Bernhartshausen, auch Bernoltshausen, später Berlishausen und Bernitzhausen, gehörte zur Cent Jagstberg, W. F. 1847, 38 und war ohne Zweifel ursprünglich selbst ein Theil der Herrschaft Jagstberg, welche 1275 Albert v. Ebersberg Würzburg zu Lehen aufgetragen hatte (s. Jagstb.). Von Würzburg trugen die Herren v. Stetten, Künzelsau und Bächlingen Lehen zu B. Durch Schenkung bekam 1344 Gnadenthal

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 752. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_752.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)