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stifteten Bertold von Stetten, Edelknecht und seine ehl. Wirthin, Margareta von Berlichingen eine ewige Messe. Sie gaben an die Kirche zu Kocherstetten, damit ein jeglicher Pfarrer künftig dort seine Wohnung und Nahrung habe, ein Ziegelhaus sammt Hofraithe bei der Kirchthüre, 2 Pfd. Hellergült von der Mühle zu K. 21/2 Morgen Weingarten unter dem Eichholz zwischen den Klingen, 11/2 M. Wiesen zu den Hergawen und verkauften an die Kirche noch zum Besten des Pfarrers 20 Pfd. Hellergült von dem Bauhof im Dorf um 200 Pfd. (Stett. Arch.).

Im Jahr 1394 bewilligte das Domkapitel Würzburg diese Trennung der Kirche von der Mutterkirche, da dem Domkapitel die Oblei Steinkirchen gehörte (s. Steinkirchen). Das Patronat über die nun getrennte Kirche gehörte dem Kloster Komburg, wie zu Steinkirchen. Berthold erwarb für die von ihm gestiftete Pfarrkirche auch 1370 Mont. nach Vinc. noch Gülten in Amelgartshausen (Amrichsh.) von Paul Gentner Bürger zu Hall (Stett. Arch.)

1413 Sonnt. nach Martini verkaufte Rüdiger Sützel und seine Ehefrau Margareta von Leymbach an Zürch v. Stetten den ältern und die Heiligenpfleger zu Kocherstetten, Lutz Trautmann und Hans Flurheimer für die Kirche uns. Liebfrauen zu K. ihren Hof zu Bächlingen, allerlei Güter und Gülten, ein Gut zu den Hürden, die Mühle zu Eberbach, die Hölzer Scheckauch zwischen Raboldshausen und Regelshagen OA. Gerabronn, den großen Ossang und das rothe Byssach zu Niederrackoldshausen um 250 Gulden rh. (Stett. Arch.).

1415 St. Thom. stiftete Wilhelm v. Stetten der jüngere eine Jahrzeit für seinen Vater, Mutter und Bruder Berthold selig (Stett. U.) mit Gülten von der obern Mühle zu Eberbach.

1425 St. Burk. verkauft Konrad Egen, Bürger zu Hall, an die ewige künftige Messe zu Kocherstetten, Güter und Gülten zu Hirsbach (bei Weilersbach abg.), Lehen des Stifts Speier um 80 fl. (Stett. U.). Diese Lehen hatte er schon 1424 dem Bischof Raban v. Speier aufgesagt.

In diese Zeit dürfte vielleicht eine undatirte Notiz aus Bauers Coll. gehören, wonach Johann Hübner, Pfarrer zu Kochenstetten, wegen Zauberei angeklagt wird. Es entstand Streit zwischen Stetten und Komburg wegen Absetzung des Pfarrers, der excommunicirt wurde. 1410 wurde ein Johann Hübner Pfarrer zu Tauberrettersheim. Wib. 3, 111.

1481 wurde von Sigmund von Stetten in der Kirche zu Kocherstetten (Visit Mar.) eine Bruderschaft zu Ehren Gottes,

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 635. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_635.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)