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1448. Eberh. Negelin verkauft dasselbe an Fritz v. Euerhausen. W. F. 9, 62.

ca. 1480. Schönthal bezieht von den Wollprandsgütern zu B. 1 Malter Korn, 1 Malter Haber, 29 ß. und ein Fastnachtshuhn, 8 ß. und 4 Hell. Schönth. Jurisdictbuch.

Lichteneck, die alte Burgruine auf wirklich lichter d. h. sonniger Ecke, nordwestlich über Ingelfingen gelegen, bietet eine freundliche Aussicht auf das Kocherthal und Ingelfingen. Die Burgruine besteht heute noch aus der Ostwand des regulären Vierecks, das einst die Burg gebildet, und einem rasch dem Zerfall entgegengehenden Theil der Südwand. Die Mauern sind 4′ dick und noch bis ca. 60′ hoch. Die ganze Burg war von mäßiger Größe. Der Haupteingang war von Nordwesten, wo noch vor 50 Jahren ein Pfeiler die einstige Zugbrücke bezeichnete. Gegen West und Süd fällt der Berg, auf dem die Burg stand, steil ab, so daß nur nach Ost und Nord Graben und Wall nöthig war. Erbaut wurde die Burg kurz vor 1251 von Kraft von Bocksberg, 1287 war sie in hohenlohischem Besitz und wurde an Würzburg als Lehen gegeben. 1314 war sie an den Grafen Poppo v. Henneberg verpfändet, 1345 aber an Würzburg. 1364 wird sie urkundlich zum letztenmal genannt. Nach den Haller Chronisten wurde sie in unbekannter Zeit wegen Räuberei, die von dort aus geschehen, zerstört. Sicher ist, daß sie nicht im Bauernkrieg erst zerstört wurde, da die Grafen v. Hohenlohe sich mit den Bauern vertragen hatten. Entweder wurde sie von Graf Eberhard von Württemberg bei seinem Zug gegen die Schlegler 1394 Stäl. 3, 364 oder in der Wertheimer Fehde 1436 gebrochen.

1251. 1293. 1302. 1314. 1345, siehe Ingelf.

1364 verspricht Berthold v. Zwingenberg sich dem Grafen Kraft v. Hohenlohe auf einen bestimmten Tag als Gefangener in Lichteneck zu stellen. Hans. II, 100.

Schönbronn, auch Kühlenbronn und im Gültbuch von 1599 Buelbronn nach dem damaligen Besitzer, auf der Markung des Scheurachshof auf dem Berg gegen den Wald gelegen, erscheint noch 1709 im Kirchenbuch von Ingelfingen. Unweit davon stand nach dem Gültbuch von 1599 ein Brüderhäuslein unter dem Scheuerberger Holz bei dem „Stein“.

1304 verkauft Beatrix v. Eberstein, Wittwe Konrads von Flügelau, den Weiler Schönenbrunn an das Deutschordenshaus zu Mergentheim. W. F. 8, 77.

1626. Michel Müller v. Küelsbronn und 1628 Michel Müller von Schönenbronn. Künz. Kirchenb. W. F. 4, 267.

1629 stirbt Peter Buel von Külenbrunn zu Kemmeten. W. F. 4, 267.

Vogesang, wo Konrad v. Krautheim 1266 Güter an das Kl. Gnadenthal schenkt, Wib. 2, 76, lag ohne Zweifel in dem Wald Vogelsang westlich vom Bühlhof, südlich von Ebersthal. Der Name scheint die durch Sengen entstandene Rodung eines Vocko zu bedeuten (cfr. den in Franken häufigen Flurnamen Osang), aus dem der Volksmund Vogelsang machte.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 622. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_622.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)