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Pfandbesitz mit kurzen Unterbrechungen (1358. 1377) bis 1387, in welchem Jahr die Herzoge von Baiern ihr Obereigenthumsrecht an Lauda und Jagstberg an Würzburg verkauften. Aber auch Würzburg fuhr fort Jagstberg zu verpfänden. 1409/12 saß Ulrich v. Thierbach zu Jagstberg, W. F. 9, 31, Schönhuth Schönth. 107. 1409/14 Eberhard v. Rosenberg, W. F. 9, 193. 1428 gab es Würzburg an die Horneck v. Hornberg, welche aber von Jagstberg aus Straßenraub trieben und die benachbarten Fürsten befehdeten, weshalb der Erzbischof v. Mainz, der Bischof v. Würzburg, Pfalzgraf Otto v. Baiern, Markgraf Albrecht v. Brandenburg, die Herren v. Hohenlohe, Weinsberg, Limpurg 1437 sich gegen sie verbanden. Der Bischof v. Würzburg brachte die große Büchse mit, welche er vor der Feste Schaumburg gebraucht hatte. Er erkrankte während der Belagerung und mußte nach Hollenbach und dann nach Würzburg gebracht werden. Die Belagerung dauerte 12 Tage von der Woche nach Mariä Concept. (8. Dez.) bis Sonntag nach St. Thomastag (22. Dez.) Fries Chronik 761–795. Doch hatten die Hornecke noch Pfandansprüche an Jagstberg, weshalb B. Sigmund ihnen dasselbe wieder übergab; da fiengen sie wieder das alte Unwesen an. Nun schickte sich Gottfried v. Limpurg, Pfleger des Bisthums, an, Jagstberg zum zweitenmal zu belagern. Doch kam es noch zuvor Dienstag nach St. Cyriac. 13. Sept. 1443 zu einem gütlichen Vergleich. Horneck mußte gegen Entschädigung seine Ansprüche aufgeben.

Am 31. Aug. 1444 verpfändete der Pfleger Burg und Amt Jagstberg an Hans v. Absberg um 4000 fl., Fries S. 795. Aber 1445 an St. Aegidii Abend (31. Aug.) überfiel Horneck mit seinen Genossen Jagstberg bei Nacht, worauf Markgraf Albrecht Hans v. Absberg zu Hilfe kam, Samstag nach Aegid. (4. Sept.) Jagstberg eroberte und den jungen Horneck mit 70 Knechten gefangen nahm, Fries S. 800.

Gegen Ende des Jahrhunderts nahm Würzburg Jagstberg in eigene Verwaltung und setzte einen adeligen Oberamtmann dorthin, z. B. Philipp v. Seldeneck um 1470. Doch erhob Herzog Wilh. v. Baiern unter Bischof Konrad III 1519 noch einmal Ansprüche auf Lösung von Jagstberg, Lauda und Rotenfels Gropp 3, 72. Chronik v. W. 1, 72.

Bischof Julius, der dem Amt Jagstberg eine besondere Aufmerksamkeit widmete und viel Geld an dasselbe für weltliche und kirchliche Gebäude verwandte, gab der Stadt 1584 eine

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 587. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_587.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)