Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 559.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Begrenzung des Raums bildet ein wallartiger Erdaufwurf und Steingemäuer. W. F. 9, 35.

Abgegangen sind auf der Markung Lieboldsbronn, 1 km vom Heslachshof auf den Liebetswiesen und Eschbronnen südlich von Hohebach in der Richtung nach Dörrenzimmern auf der Höhe, wo man noch ein Waschöfelein fand, und Ripperg.

An Flurnamen sind zu bemerken: Aspen beim Windischenhof, Brändenhofel, Bräunershölzlein, Dazen, Deißen, Döllen, Dürrenrain, Frauenholz, Günsberg, Hasseläcker, Läusersberg, Lixen, Latten, Pfanne, Stutzäcker, Sulen, Wollbrunn. In einem alten Gültbuch erschienen der Pulz, Bosse, Steinsfelder, „Hermann Dechants“ (ein Weinberg), Kuhzagel.

Hohebach, alt Hobach, später auch Hapach geschrieben (am Hohebach gelegen), war ursprünglich Besitzung der Herren von Krautheim Reg. 1238, nach deren Aussterben es an die Grafen von Hohenlohe fiel. Zwischen 1240–43 gründete Konrad von Krautheim ein Cisterzienser-Frauenkloster in H., dem er alle seine Güter in H. und das Patronat der Kirche, später auch Weinberge und Fischwasser in Klepsheim (Klepsau bad.), sowie Wiesen zwischen Krautheim und Klepsheim schenkte. Im Januar 1245 faßte Konrad den Entschluß, das Kloster aus dem belebten Jagstthale in das stille abgelegene Thälchen von Gnadenthal zu verlegen (OA. Öhringen). Doch müssen die Nonnen noch bis Mai 1245 in H. geblieben sein. Die Besitzungen des Klosters H. giengen an Gnadenthal über. W. F. 9, 33 ff.

Als Dienstleute der Herren von Krautheim, später der Grafen von Hohenlohe saßen zu Hohebach auf dem Burkenberg die Herren von Hohbach. Reg. s. unten. Auch die Schenken von Limpurg hatten Lehen zu H. Reg. 1342. Die Hohenlohischen Besitzungen wurden vor 1300 dem Stift Würzburg zu Lehen aufgetragen; s. Reg. 1300. Von geistlichen Körperschaften besaßen, außer Gnadenthal, seit 1267 die Klause zu Neunkirchen OA. Mergentheim und der Deutschorden seit 1445. Stift Neumünster 1494 Güter in H. Mit der Cent gehörte H. bis an den Bach (Forellenbach) nach Jagstberg. Bei der Erbtheilung 1555–60 fiel Hohbach mit seinem Ämtlein an den Grafen Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein, der Zehnte aber blieb gemeinschaftlich mit Waldenburg. Schöll, Chron. Hohebach gehörte zur Herrschaft Hohenlohe Weikersheim und wurde 1635 vom Kaiser Ferdinand II. mit den Besitzungen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 559. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_559.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)