Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 546.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Herren v. Nagelsberg. Zuerst erscheint es in der Geschichte 1090 in der Schenkungsurkunde der Mechtild von Stein an Komburg; war bis zum Jahr 1709 eine Besitzung der Herren von Stetten, kam dann an die Familie von Hirschligau durch Kauf, darauf durch Erbschaft 1721 an die Familie von Pöllnitz auf Frankenberg und ebenso 1790 an Georg Ferdinand Forstner von Dambenoy, der durch Ausrodung des Buchwaldes Raum für eine größere Niederlassung schuf und fremde Ansiedler herbeizog. Vorher bestanden neben dem Schloßgut nur 2 Bauernhöfe, eine Ziegelhütte, welche 1680 herrschaftlich war, ein Seldnersgut und die Wirthschaft. Die Jurisdiktion und Jagd gehörte noch den Herrn von Stetten; Hirschligau, Pöllnitz und Forstner hatten nur das Vogteirecht, Umgeld, Steuern, Frohnen, Zehnten, Lehens- und Leibeigenschaftsgefälle. Forstner verkaufte 1803 seinen Besitz mit Ausnahme des Schlosses an Hohenlohe-Ingelfingen. 1806 kam Garnberg unter württembergische Staatshoheit.


ca. 1090 schenkt Mechtild Güter und Gefälle zu Gagernberg an das Kloster Komburg. Menken, Script. rer. Germ. T. 1, 422.

1301 gibt Diether von Nagelsberg Konrad von Bocksberg Güter in Garinberg und Schurheim zu Lehen auf für den halben Zehnten zu Berlichingen, welchen er an das Kloster Schönthal verkauft hatte. Mon. b. 38, 249.

Später war Garnberg freies Allod der Herren von Stetten.

Zweifelhaft ist, ob sich die Notiz der OA.Beschr. Gerabronn auf Garnberg bezieht, wornach Zürch v. Hornberg 1426 seinen Hof zu Garesberg an Hohenlohe verkaufte. S. 164.

1434 verkaufte Eitel Goltstein, der Schwiegersohn Götzen von Bartenau, das Kaspars-Gut an Wilhelm von Stetten sen. zu Gagernberg und ein Drittel am Burghof zu Künzelsau (Invent. Hans Kaspars von Stetten. Stett. Arch.).

1508 gibt Kaspar von Stetten seiner Gattin Anna von Rosenberg neben Seen und Weihern auf dem Ornwald seinen Hof zu Garnberg zu eigen. Stett. Urk.

1539 vertragen Lorenz Bauer, Keller zu Krautheim, und Dybolt Eisenmenger, Keller zu Ingelfingen, Wolfgang von Stetten zu Kochenstetten mit Konrad Kling, Pfarrer zu Künzelsau, wegen des Zehntens zu Garnberg. Die Pfarrei Künzelsau erhält vom großen Zehnten zu G. in natura 4/5, Wolfgang von Stetten 1/5. Wird er um Geld verliehen, so erhält die Pfarrei 5/6, Stetten 1/6. Der kleine Zehnte gehört der Pfarrei ganz, nur muß der Pfarrer, solange die Stettensche Schäferei zum Garnberg ist, von den Zehntlämmern ein Osterlamm geben (Komb. Diplomatar.).

1543 Donnerst. nach Martini. Andr. Zorn von Weikersheim, Wolf Deub, Schultheiß zu Langenburg, Martin Mathes, Schultheiß zu Riedbach, Hans Kuebach, Schafmeister zu Neuenstein, Lienhart

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 546. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_546.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)