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Steiermark 1818–25. M. Sig. Lor. Neudörffer 1826–38. J. F. Schuster 1839–53. A. H. J. F. Engelbrecht 1854–60. K. Bender 1860–71. K. Unger 1871.

1334 2. Mai. Hermann B. von Würzburg gibt den Einwohnern von E. auf ihre Bitte einen vicarius perpetuus, der sie als plebanus mit Gottes Wort und Sakramenten bedienen soll. Sifried von Bartenstein stiftet dazu jährl. Einkünfte und entschädigt den Pfarrer zu Billingsbach. Wib. 1, 275 fl.

1443 verkauft Lup. von Seldeneck Vogtei und Kirchsatz, Güter, See und Bach zu E. an Albrecht und Kraft von Hohenlohe. Schöll Chron. S. 69, W. F. 8, 374.

1445 trennt B. Gottfried die Kapelle zu Herrenthierbach von der Kirche in E. Öhr. Arch.

1475 kauft Albrecht von Hohenlohe von Georg von Seldeneck seine gültbaren Güter zu Ettenhausen, Wittmersklingen, Zaisenhausen und das Hochholz zwischen Hirschbronn und Zaisenhausen. Schöll S. 72.

1605. Schulmeister Wilh. Knorr. Kirchenb.

1631 und 1635 sind kaiserl. Soldaten im Quartier. ib.

1646 flüchten Leute aus Mulfingen nach Ettenhausen ib.

1845 12. Mai wird E. und Umgegend vom Hagel betroffen und am 30. Mai von einem Wolkenbruch, der eine Überschwemmung herbeiführte. Württ. Jahrb. 1845, 47.


Zur politischen Gemeinde E. gehören:

Ganertshausen, Weiler mit 8 Familien, liegt im Ettethal eine Viertelstunde unterhalb Ettenhausen. Die Verhältnisse in Bezug auf den Nahrungsstand sind denen von E. entsprechend. Der Weiler besitzt nur einen laufenden Brunnen, hat aber in der Ette genügend Wasser. Die Häuser sind von mittlerer Beschaffenheit.

Ganertshausen, 1334 Ganhartshausen, ca. 1350 Ganartenhausen, 1593 Gonhardshausen, vom Volk bald Ganertshausen bald Gangelshausen gesprochen, das Haus eines Gagenhart, gehörte erst mit Ettenhausen zur Pfarrei Billingsbach, dann zur ersteren. Der Zehnte war hohenlohisches Lehen s. Reg. 1350. Die Centjurisdiktion wurde von Bartenstein geübt.


1334 erhält die Pfarrei Billingsbach zur Entschädigung für die Lostrennung Ettenhausens Güter in Ganhartshausen. Wib. 2, 277.

ca. 1350 wird Konrad Eberhard, Bürger in Hall von Kraft von Hohenlohe mit einem Theil des Zehnten zu Ganartenhausen belehnt. H. Arch. 1, 345.

1593 ist Gonhardshausen eine Wüstung (v. Alberti).


Hirschbronn, ein hoch über dem Ettethal gelegener Weiler, ist eine Viertelstunde südwestl. von Ettenhausen entfernt. Der Weiler hat 6 wohlhabende Familien mit 6 schönen Bauernhöfen

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_541.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)