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Für den Weinbau dienen nur noch ca. 10 Morgen.

In Ettenhausen ist die Schäferei verpachtet, in den drei Parzellen hält man einen gedingten Schäfer und jeder Bauer darf eine bestimmte Anzahl Schafe halten. Die Schafe gehören der Landrace an. In Ettenhausen werden Sommers 280, Winters 180, in Hirschbronn 150 resp. 124, in Mäusberg 190 resp. 120, in Wittmersklingen 200 resp. 120 Schafe gehalten.

Ziegen gibt es in Ettenhausen viele, in den Parzellen weniger.

Von Vizinalstraßen berühren den Ort die schöne neu angelegte Straße nach Bartenstein-Riedbach, die etwas steile nach Herrenthierbach und die Thalstraße nach Zaisenhausen-Mulfingen. Über die Ette führen 3 steinerne Brücken und ein Steg, welche von der Gemeinde zu unterhalten sind.


Alterthümer. Nach der Sage stand auf dem Platz, wo die Straße von Mulfingen mit der von Herrenthierbach zusammentrifft, ein Kloster und eine Kapelle, von der ein unterirdischer Gang nach der Kirche und nach dem Schloß Bartenstein geführt haben soll; der Gang soll nach der Erinnerung alter Leute auch aufgedeckt worden sein. Das auf dem Platz gestandene Haus wurde 1850 vom Besitzer weggerissen in der Hoffnung, Geld oder Geldeswerth zu finden, jedoch ohne Erfolg.

Für eine kleinere Klause scheint der Flurname Fräuleinswiesen zu sprechen, wenn derselbe nicht auf alten Besitz des Klosters Schäftersheim hinweist. Am Feldweg zwischen Wittmersklingen und Mäusberg steht ein steinernes Kreuz unter einem Birnbaum. Das Volk erzählt, daß dort vor 200 Jahren zwei Mädchen von einem Wolf überfallen worden seien. Das eine sei vom Wolf zerrissen worden, während das andere sich auf den Baum flüchtete. Da die Kirchenbücher nicht weit genug zurückreichen, läßt sich über die Zeit nichts genaues bestimmen.

Auf eine alte Wohnung weist die Flur „Höfleinswiesen“. Bei Hirschbronn finden sich Kiräcker. Sonstige beachtenswerthe Flurnamen sind Arlisäcker, Gehrfeld, Zeidelsäcker.


Ettenhausen (Häuser an der Ette, cfr. Etteschmerach eines der beiden Schmerach OA. Hall und Ettebach = Eppach OA. Öhringen, wenn die Ette nicht erst ihren Namen von Ettenhausen = Öttenhausen – Utenhausen, das Haus einer

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 538. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_538.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)