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Wappen von Geyer, Messelhausen (oder Neustetter-Stürmer) und Gemmingen; 2. das schlecht gearbeitete Grabdenkmal Valentins von Berlichingen mit der Inschrift: Anno domini 1543 am Wütag? nach Sebastiani verschiede der edel und ... Valentin von Berlichingen, mit den Wappen von Berlichingen, Messelhausen, Bibra und Aufseß; 3. auf dem Boden der Grabstein der Ursula (Sibylla?) von Berlichingen, geb. von Stettenbergk, † 1540; 4. auf der Nordseite ebenfalls am Boden der Grabstein der Anna v. Turn, geb. Berlichingen, nach dem Mutterwappen eine Tochter der Ursula von Stettenberg, † 1542 (?); 5. an der Nordwand ein Grabdenkmal mit der Aufschrift: Hier unter diesem Stein ruhet in Gott die anno 1626 den 5. Nov. zu Onolzbach aus Eybschem Gebluet hochedelgeborene, anno 1646 freiherrlich vermählte Frau von Muggenthal, anno 1687 den 9. April Mittags zwischen 1 und 2 selig entschlafene Freifrau Maria Barbara, alt 61 Jahr, mit den Wappen v. Eyb, Schaumberg, Karpfen, Wirsberg, Auerochs und Knöringen.

Im Chor befindet sich das Grabdenkmal Philipps von Berlichingen und seiner Gattin Sabina v. Adolzheim. Es sind 2 halberhabene Figuren in Lebensgröße, über ihnen Christus am Kreuze. Das Denkmal trägt die Inschrift: Anno dni 1560 den 20. octobris ist verschieden der edell und ernvest philips von berlichingen zu Dorczbach, welcher sell gott der her gnedig sein woll. amen und darnach 15.. ist verschieden die edell und dugentsame fraw sabina von berlichingen eine geb. von Adolzheim. der got gnedig sein woll. amen.

Rechts sind die Wappen von Berlichingen, Stetten, Stettenberg, Zobel, links Adelsheim, Ellrichshausen, Rüdt, Stiebar von Buttenheim.

Auf dem Thurme hängen 3 Glocken, von denen die mittlere 1842, die kleine 1840 gegossen ist, die ältere mit der Schrift des 16. Jahrhunderts und zierlichen Glöckchen zwischen den Worten und Kreuzen am Schluß der Sätze hat die Inschrift: zu gottes lob und ehr thu gethon ich hans glockengiser zv norinberg gos mich. amen.

Die Kirche besitzt einen, von Gräfin Sophie von Hohenlohe 1688 gestifteten Kelch aus dem 14. Jahrhundert. Auf den 6 Feldern des 6eckigen Fußes sind 4 Wappen, darunter Bachenstein und Biberern, der Gekreuzigte und die heil. Anna abgebildet.

Die Baulast der Kirche hat die Gemeinde.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 485. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_485.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)