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Als nach der Tafel der Geigen und Flöten reine Silbertöne zum Tanze riefen, da nahte sich schüchtern Harald dem Fräulein von Eschilbach, die die Ritter beym Mahl bedient hatte, und bot ihr den Arm; sie neigte sich erröthend und folgte ihm; hatte ihr doch eine dunkle Ahnung ihres Herzens gesagt, daß der schöne Jüngling sie auffordern werde. Da standen Eppo und Hugo und sahen einander an. Die Ritter gingen in den mit Eichenlaub und Tannenreisern schön ausgeschmückten Saal, wo sich aus der Stadt Eisenach viel schöne Bürger-Frauen mit ihren Töchtern, der Einladung des Landgrafen zufolge, eingefunden hatten. Der muntre Reigen, von dem Landgrafen eröffnet, begann und die Freude, das mildlächelnde[D 1] Himmelkind, schlug auf allen Gesichtern ihren Rosensitz auf.

Habt ihr nun gesehen? fragte Hugo triumphirend seinen Freund, dem das Erstaunen keine Worte finden ließ; ist das das wilde[D 2] Mädchen, die sonst fast mit unerträglichem Stolz jeden Ritter behandelte, der sich in ihre Nähe wagte? gab sie mir neulich nicht einen Korb,

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: mildlächelnde statt wildlächelnde.
  2. Druckfehlerberichtung Seite 166: wilde st. milde.
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)