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Schatz! Tausendfarbiger Glanz von hellgeschliffnen Brillanten, Rubinen, Saphyren, und allen Edelsteinen strahlte[D 1] ihm entgegen, und er konnte sich nicht satt sehen an all den kostbaren Gefäßen und Geräthschaften, die hier aufgehäuft standen. Wie ward ihm zu Muthe, als der Großschatzmeister Spendemännchen, ein kleiner freundlicher Zwerg, mit Silberlocken, ihn lächelnd mit den köstlichsten Edelsteinen, mit Gold und Silber die Taschen füllte, und dann wieder mit ihm eintrat in den Speisesaal. Bohelier, der gute König, erhob sich, winkte Jonas zu sich hinan, und sprach, als dieser sich auf ein Knie vor ihm niederließ: Du hast jetzt alles, was der Mensch sich wünschen kann. Du könntest ein Fürst seyn, willst Du aber meinem Rath folgen, so bleibe was Du bist, und ich werde immer Dein Freund bleiben. Stecke Dir ein Stück Feld ab, am Fuße dieser Berge, ich schenke es Dir, es soll reichliche Früchte tragen. Dein Weib ist Dir treu geblieben; es wartet auf Dich eine fröhliche Zukunft. Sage niemanden, wie Du zu dem Glück gekommen bist; bleibe ein braver Mann, und lebe wohl. Nimm noch zum Andenken meinen Mundbecher,

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: strahlte st. strahlten.
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/138&oldid=- (Version vom 31.7.2018)