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Un der Her Pfarer weiß nit me dervu, wu hüttigstags dert wohnt.
Chömmet jez, ’s Essen isch do; wer betet hütt? nu: Komm Her Jesu!

L. F. Dorn.
(Aus Pfarrer L. F. Dorn’s „Allemania.“ Lörrach, 1843. Verlag von Gutsch.)


Badenweiler.

In dieses Thales Gründen
Möcht’ ich ein Plätzchen finden,
Ein Hüttchen mir zu bau’n;
Um oft vom Traubenhügel

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Des Rheines Silberspiegel

Nach Herzenslust zu schau’n;

Alsatia zu erblicken,
Den himmelblauen Rücken
Des Vogesus zu sehn;

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Umweht von Blüthendüften

In duftigfeinen Lüften
Die Ferne zu erspäh’n.

Ich würde Blumen brechen
Und an kristallnen Bächen

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Im Schatten mich erfreu’n;

Dann bei des Mondes Helle
Auf moosbelegter Stelle
Schlief’ ich zu Träumen ein.

Bei meinem stillen Lauschen

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Spürt’ ich der Geister Rauschen,

Der Engel leisen Flug;
Es tönen süße Lieder,
Entschlafne kämen wieder
Aus ihrem Aschenkrug.

Empfohlene Zitierweise:
August Schnezler (Hrsg.): Badisches Sagenbuch 1. Band. Kreuzbauer und Kasper, Karlsruhe 1846, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Badisches_Sagenbuch_265.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)