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wären sie ja beide vom Diwan hinabgeplumpst. Und seltsam – im Dunkeln war er gar nicht so schüchtern, wie er gedacht hatte, zumal Klärchens Küsse alle guten Vorsätze hinwegwischten – alles, was Schlitz geraten hatte – alles. Ja – sogar ein wenig brutal wurde er. Aber Klärchen reizte ihn auch dazu, behauptete plötzlich, stärker als er zu sein. Es kam zu einem ganz kurzen Ringkampf, zu viel Lachen, viel Küssen.

Und plötzlich wurde es ganz still im dunklen Zimmer – ganz still. –

Eine halbe Stunde später trug Gusti mit starken Armen sein Klärchen hinüber ins Schlafzimmer. Und sie kuschelte sich an ihn, schnurrte wie ein Kätzchen und dachte: „Der Schlitz, der kann mir fortan gestohlen bleiben.“ –

Egon von Schlitz war gleich nach der Tafel mit Scharpka in ein Nebenzimmer in eine gemütliche Ecke geflüchtet, rauchte seine Zigarette und brummte:

„Der Deubel hole die Lisa von Blüler. Wieder hatte die Alte sie mir zur Tischdame gegeben. So’n verliebtes neunzehnjähriges Schäfchen. – Übrigens drücke ich mich sehr bald. Ich schütze Kopfschmerzen vor. Tanzen ist mir gräßlich. Tatsache!“

Der Assessor schaute ihn von der Seite an. „Schlitz – ich hab’ Sie beinahe im Verdacht, daß Sie für diese

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)