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hier eigentlich für die passendere.“ – Nein – das konnte er nicht. Er mußte die Dinge schon ihren Lauf gehen lassen – Schlitz’ Ratschläge waren ja schließlich nicht gerade schlecht. –

Und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Während der Hochzeitstafel im Hotel Prussia, die durch die Geldspende eines reichen Onkels der Blülers ziemlich üppig ausgefallen war, trank die teure Schwiegermama außer ihrem Gatten so ziemlich am meisten. Summer saß da wie ein – „Harzer Käse“, – so flüsterte Schlitz dem Assessor Scharpka zu. „Tatsache, Assessor, wie ein Harzer Käse, der schon läuft. – Und Gustichen möchte auch laufen. – Er hat Angst vor dem Kommenden – trotz meiner weisen Lehren –“

Neun Uhr war’s, als der leicht angeheiterte Schwiegerpapa den Herrn Schwiegersohn unter den Arm nahm, in eine Ecke zog und sagte: „Du – Aujust, es wird Zeit, daß Ihr verduftet. – Verstanden! – Mensch, setz’ ne andre Miene auf! Ich glaube gar, Du hast Bammel vor meinem Klärchen. – Du – im Vertrauen, – ich hab’ sie mir heute früh so etwas vorgenommen. – Sie ist darauf präpariert, daß Du noch ein Lämmchen weiß wie Schnee bist und daß – Na kurz – Du brauchst nicht zu zittern wie vorm Duell mit Kugelwechsel über das Schnupftuch. – Also – abmarschiert jetzt, – ganz

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)