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– er hätte ja nie Spreu vom Weizen zu scheiden verstanden. Und nun – ist er verlobt.“

„Das heißt: verlobt worden!“ meinte der Tierarzt Doktor Grüttner, der ein entzückendes Frauchen hatte. „Meine Else ist ja dabei gewesen. Aber – ich will mir den Mund nicht verbrennen –“

Schucht-Schuft winkte mit der Hand ab. „Brauchen Sie auch nicht, Doktor. Das pfeifen ja die Spatzen von den Dächern. Doll muß’s gewesen sein! – Ja – die Frau von Blüler versteht’s –“

Direktor Berg bat um Einzelheiten. – „Gut,“ meinte der Rat. „Aber – Diskretion Ehrensache. – Ich hab’s von meiner Anna, meiner Wirtin; und die hat’s von der Köchin von Blülers – also totsichere Quelle – Die Geschichte war so: Damenkaffee bei Blülers; zum Abendessen auch ein paar Herren, natürlich nur Kandidaten für die beiden Mädels – pardon, jungen Damen – Summer als lohnendstes Objekt wird für halb sieben gebeten, erscheint, legt im Flur ab, und die Köchin muß ihn in das dunkle sogenannte Rauchzimmer bringen, wo Klärchen bereits – weinend am Fenster saß, weiter Krokodilstränchen vergoß, bis der total vertatterte Baumeister schließlich wohl fragte, was ihr fehle. Und da wird sie sich an ihn geschmiegt haben, und dann kam die teure Mama, holte flugs die

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/10&oldid=- (Version vom 31.7.2018)