Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0117

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Vers 538. „Ich prunke nicht mit hohem Busch“, als ein Kahlköpfiger, und ich brüste mich nicht. Der griechische Ausdruck (κομᾶν) bezeichnet Beides.

" 544. Hyperbolos, ein Lampenhändler und Töpfer, war schon zu Lebzeiten Kleons, dessen gelehriger Schüler und Geistesverwandter er war, nicht ohne Einfluß, und nach dem Tode desselben allmächtig geworden. Seinen Tod in Samos erzählt Thukydides 8, 73. Außer Hermippos hat ihn auch Eupolis unter dem nicht griechischen Namen Marikas und der Komiker Platon im „Hyperbolos“ verspottet. Seine Mutter war eine Bäckerin und liebte den Trunk.

" 547. Den Vorwurf, daß Eupolis in seinem Marikas die Ritter des Aristophanes ausgeschrieben habe, gibt Eupolis selbst in der Parabase der Bapten (415) mit den Worten zurück, „er habe jene Ritter mit dem Kahlkopf zusammengemacht.“

" 548. Das „alte trunkene Weib“, wahrscheinlich eben die Mutter des Hyperbolos, war eine Nachbildung der Andromeda in dem gleichnamigen Stücke des Komikers Phrynichos, worin dieser die tragische Andromeda aus der Perseussage parodirte, indem er ein besoffenes altes Weib durch ein Meerungeheuer rauben ließ. Andromeda, die Tochter des äthiopischen Königes Kepheus und der Kassiopea, büßte das Vergehen der letzteren, die sich schöner als die Nereiden dünkte, dadurch, daß sie dem verheerenden Meerscheusale, das Poseidon in’s Land gesendet, vorgeworfen ward. An einen Felsen gebunden fand sie Perseus, erlegte das Ungeheuer, und befreite sie.

" 550. Der Komiker Hermippos dichtete auf Hyperbolos und seine Mutter die „Brodweiber“, in welchen diese wegen ihrer barbarischen Sprache verspottet wird.

" 552. Dieses Gleichniß („wie man Aal’ im Trüben fischt“), welches in den Rittern (863) dem Treiben Kleons so kunstreich angepaßt war, hatten jene Nachahmer ungeschickt auf Hyperbolos angewandt.

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)