Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Vers 79. Ein vielsagendes Pröbchen, bemerkt Wieland zu dieser Stelle, wie der schwachherzige, einfältig-schlaue Strepsiades seinen halbadelichen Jungen erzog. Es werden uns deren noch mehrere aufstoßen. Auch mußte eine solche Erziehung vorhergegangen sein, wenn der sophistische Sokrates dieses Stückes einen solchen Taugenichts aus ihm sollte machen können, wie er sich uns am Ende darstellen wird.
" 81. Der Sohn soll ihm die Hand geben, weil er im Sinne hat, ihm ein Versprechen abzunöthigen.
" 92. Sokrates hatte ein Häuschen, welches er selbst mit Einschluß des Hausgerätes bei Xenophon auf fünf Minen schäzt. Zwölf Minen hatte das Kopparoß (V. 23) gekostet. In einem ähnlichen Häuschen schulhaltert der komische Sokrates; der wirkliche Sokrates war den Tag über nicht zu Hause, sondern verkehrte in Gymnasien, und wo er sonst die meisten Menschen antraf. Voß.
" 96. Stülpkamin, eine Stülpe, worunter man glühende Kohlen barg. In den Panopten des Kratinos ward derselbe Vergleich, wie der Scholiast meldet, dem Weltweisen Hippon zugeeignet.
" 99. Daß Sokrates für seinen Unterricht Geld genommen, bestreiten Xenophon und Plato; wohl aber ist nicht unwahrscheinlich, daß er von seinen Schülern Unterstüzung in Lebensmitteln empfing, während sich die Sophisten für ihre Kunst theuer bezahlen ließen.
" 104. Chärephon aus der Gemeinde Sphettos (V. 156) war ein Jugendfreund des Sokrates, wie dieser selbst in Platons Apologie (c. 5) bezeugt, und hatte zu Delphi den Orakelspruch erwirkt, wodurch Sokrates für den weisesten der Sterblichen erklärt wurde. Er war blaß und hager, hatte lange, schwarze Augenbrauen, aus welchen der Floh (V. 146) auf die Glaze des Sokrates springt, und ein dünnes Stimmchen, weßwegen ihn Aristophanes in den Vögeln (1554.) die Fledermaus nennt. Seine ungestüme Begeisterung für Sokrates mag wohl neben seiner
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0109&oldid=- (Version vom 31.7.2018)