Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Einbringt, und welcher Freuden du dich dann entschlagen müßtest
Mit Knaben, Weibern, Becherspiel, mit Wein, Gelagen, Spässen:
Was hast du denn am Leben noch, wenn solches dir versagt ist? –
Du liebtest, du vergingest dich, du wardst ertappt im Ehbruch:
Du bist verloren; denn du bist kein Redner! Folgst du mir nach,
So hüpfe, lache, freue dich der Kraft, und achte niemals
Etwas für schändlich. Und ertappt bei’m Weibe, sprich zum Manne,
Da dieser auch dem Liebesgott und schönen Frau’n gehuldigt.
Und du, der Mensch, wie solltest du mehr als der Gott vermögen?
Der Vertreter der Rechtes.
Wie? Wenn er nun durchrettigt wird und abgelaugt mit Asche,
Mit welchen Gründen will er dann darthun, er sei kein Weitloch?
Der Vertreter des Unrechts.
Der Vertreter der Rechtes.
Wie kann für ihn jemals ein Unglück größer sein?
Der Vertreter des Unrechts.
Was wirst du sagen, zeig’ ich dir das Gegentheil?
Der Vertreter der Rechtes.
Ich schweige: denn was soll ich sonst?
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0079&oldid=- (Version vom 31.7.2018)