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Hübsch kleines Geschöß.
Doch wenn du’s treibst, wie die heutige Welt,

1010
Dann wird dir zum Lohn blaßgelb das Gesicht,

Und die Schultern gedrückt, und schmächtig die Brust,
Und die Zunge gedehnt, und klein das Gesäß,
Und groß das Geschöß, und der Vortrag breit.
Und er redet dir ein,

1015
Daß Häßliches schön und das Schöne sogar

Dir häßlich erscheint.
Dann wirst du zulezt, dem Antimachos gleich,
In viehische Lust dich versenken.

Zweiter Halbchor.
Gegenstrophe.
     (zu dem Vertreter des Rechtes.)
Du, der du treu schirmest die Burg

1020
Göttlich erhab’ner Weisheit,

Wie duftig blüh’n sittlicher Kraft
Blumen in deinen Worten!
Ja, hochbeglückt waren sie, traun,
Die vormals mit dir gelebt!
     (zu dem Vertreter des Unrechts.)

1025
Darum, o du, Meister der Kunst

Zierlichen Worts, rüste dich nun,
Neues zu sagen; denn der Mann
Hat sich erprobt mit Ehren!

Die Chorführerin.
Ja, Gründe, stark und triftig, mußt du wider ihn ersinnen,

1030
Wenn ihn du niederwerfen willst und nicht zum Spotte werden.


Der Vertreter des Unrechts.
Schon lange wahrlich preßte mir’s das Eingeweide, sehnlichst
Verlangte mich’s, durch Gegenspruch ihm Alles umzurütteln.

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0076&oldid=- (Version vom 31.7.2018)