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Pheidippides.
Wenn du dich aufhängst, wirst du wohl des Schwungs gewohnt.

Strepsiades.
Fahr’ hin zum Geier! Fluchst du deinem Lehrer schon?

Sokrates.

865
Seht nur, das „aufhängst“, wie er das so kindisch krächzt,

Und frazzenhaft die Lippen auseinander zerrt!
Der lernt es niemals, wie man schlau Prozesse webt,
Und hohl beschwazt die Richter und dem Spruch entschlüpft!
Und dies zu lernen, gab Hyperbolos ein Talent.

Strepsiades.

870
Nimm ihn getrost in die Lehre; denn er hat Genie!

Er war ein kleiner Knabe noch, vier Spannen kaum,
Da baut’ er Häuschen, schnizte Schiffchen schon daheim,
Und machte sich aus Leder hübsche Wägelchen,
Aus Apfelschalen Frösche: wie! du glaubst es kaum.

875
Doch daß er ja die beiden Redekünste lernt,

Die stärk’re, wie sie’s nennen, und die schwächere,
Die, nur das Unrecht redend, stets die erste stürzt;
Wenn beide nicht, die ungerechte jedenfalls!

Sokrates.
Die soll er lernen, von den Meistern selbst belehrt.

Strepsiades.

880
Ich gehe; darauf denke nun, daß er geschickt

Und tapfer allem Rechte widersprechen lernt.
     (Sokrates und Strepsiades gehen jeder nach seinem Hause ab.)

Chorgesang.
     (Lücke.)

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0067&oldid=- (Version vom 31.7.2018)