Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Strepsiades. Sokrates. Später der Chor der Wolken.
Sokrates.
(betet in höchster Feierlichkeit.)
Voll Andacht ziemt es zu schweigen dem Greis, und fromm dem Gebete zu lauschen.
Allherrschender Gott, unermeßliche Luft, die den Erdball schwebend emporhält,
Steigt auf und dem sinnenden Forscher erscheint, ehrwürdige Frau’n, in den Lüften!
Strepsiades.
(zieht den Mantel über den Kopf.)
Noch nicht, noch nicht, bis den Mantel ich erst umschlug, um dem Regen zu wehren! –
Unseliger ich, daß ohne den Hut ich heute von Haus mich entfernte!
Sokrates.
Auf, auf, o gefeierte Wolken, erscheint und enthüllt ihm eure Gestalten,
Ob festliche Reih’n mit den Nymphen ihr schlingt in Vater Okeanos’ Gärten,
Ob ihr eben die Flut an den Borden des Nil einschöpft in die goldenen Eimer,
Ob ihr weilet am See der Mäoten, ob fern auf schneeiger Kuppe des Mimas, –
O hört mich, empfangt mein Opfer mit Huld, und der heiligen Weihen erfreut euch!
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0027&oldid=- (Version vom 31.7.2018)